Freitag, 31. Mai 2013

7 Gedanken gegen die Angst

Es häufen sich in meiner Praxis Themen, die sich um die Existenzangst, Angst vor Krieg, Terrorismus und um die große Wirtschaftskrise drehen. Daher dieser, zugegebenermaßen, recht wenig „spirituelle“ Artikel. Aber er passt gut zu den beiden Artikeln über Manipulation (Teil 1Teil 2), die vor kurzem hier auf mymonk.de veröffentlichen durfte.
Geld regiert die Welt, heißt es. Ist das wahr?
Ich behaupte: Angst regiert die Welt!
Deshalb ist die wichtigste Charaktereigenschaft, um ein glückliches Leben zu führen, die Angstfreiheit.
Frei von Angst zu sein ist allerdings schwierig in unserer Zeit – oder war es das schon immer? Ist es vielleicht sogar gewollt, dass wir Angst haben?
Wer es schafft der Bevölkerung Angst zu machen, der hat sie in der Hand.
Die Mainstream-Presse erzählt uns immer und immer wieder, dass da ein Diktator ist, der Atomwaffen besitzt und diese gegen uns einsetzen wird. Also hat dann auch niemand mehr etwas dagegen, dass dieses Land besetzt wird und man die Ölquellen vereinnahmt – ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt. Der Beweis für Atomwaffen steht natürlich noch aus.
Das nächste Land hat angeblich Chemiewaffen und ein weiteres ist das Ausbildungszentrum für Terroristen. Ach ja, Terroristen. Wie praktisch sie doch sind. Man muss nur ständig über sie berichten und das Volk ängstigt sich zu Tode und stimmt dem Einsatz von Drohnen und Überwachungskameras an jeder Häuserecke bereitwillig zu. Plötzlich ist es auch völlig in Ordnung, dass Bankkonten und Email-Verkehr ausspioniert werden dürfen.
Freiheitliche Grundrechte werden aufgeweicht und schließlich abgeschafft – alles im Namen der Sicherheit, die ja bekanntlich die Angst so trefflich bekämpft.
Schauen wir mal wovor wir Angst haben und was so durch die Medien geistert. Dann prüfen wir was dran ist an dieser Angst – wie real ist sie wirklich?
Die Liste ist nicht vollständig, aber das muss sie auch nicht sein, denn das Schema der Manipulation ist immer das gleiche. Die Technik zur Aufdeckung und Auflösung, der aus dieser Manipulation resultierenden Ängste, ist ebenfalls immer sehr ähnlich.
Man muss sich nur eine Frage stellen: Wer profitiert von der Angst?
Wir haben: 
Angst vor Nazis, Terroristen, Muslimen, Mietnomaden, zunehmender Gewalt, Staatsbankrott usw.
Lassen Sie uns das nun gemeinsam hinterfragen und prüfen ob die Angst eventuell verschwindet.

1. Angst: Die Gewalt auf den Straßen nimmt zu.

Nimmt sie wirklich zu, oder ist es nicht lediglich so, dass ständig über das gleiche Vergehen wochenlang in jedem Medium berichtet wird? Ist es nicht eher zutreffend, dass wir durch die starke Globalisierung, Vernetzung und Informationsflut über jedes Verbrechen im Detail informiert werden, selbst wenn es in einem Land geschieht, das uns nun wirklich nichts angeht?
Glauben Sie allen Ernstes, dass es 1888 in den dunklen Gassen weniger Messerstechereien und Schlägereien gab als heute? Es gab eher mehr, aber die Menschen haben diese Dinge nur selten erfahren. Lediglich Ausnahmetäter wie Jack the Ripper, der in diesem Jahr in London sein Unwesen begann, schaffte es in die internationalen Schlagzeilen und war in ganz Europa bekannt. Über die meisten anderen Morde und Gewalttaten wurde nicht berichtet und wenn, dann nur in der lokalen Presse. Oder glauben Sie, dass man damals etwas über den Mord an einer Prostituierten geschrieben hätte, wenn er nicht so spektakulär gewesen wäre?
Heute wird jedes Vergehen auf Youtube und Facebook gepostet und zur Staatsaffäre erhoben.
Machen wir uns bewusst:
  1. Es gab schon immer Gewalttaten und es wird sie noch lange geben.
  2. Gewalt wird nicht verhindert durch Kameras und Drohnen, sondern durch Bildung.

2. Angst: Die Neo-Nazis (die Linken, die Salafisten usw.) sind eine Gefahr.

Es gab schon immer radikal denkende Menschen. Die einen sind religiös, die anderen politisch motiviert. Einige davon sind gewaltbereit. Na und? Was bitte schaden 0,5% Rechtsradikale, 0,5% Linksradikale und 0,5% Radikale Moslems? Selbst wenn es jeweils 5% wären, wäre das kein Grund sie zu verbieten. Eine Demokratie, die nicht mit demokratischen Mitteln mit ein paar Prozent Radikalen fertig wird, hat den Namen Demokratie nicht verdient.
Die Gewalttätigen werden so oder so weggesperrt, egal durch was ihre Gewalt motiviert ist. Auch hier gilt: Aufklärung, sprich Bildung, ist allemal besser als Angst, Verbot und Verteuflung; denn das führt nur zu Panik, Diffamierung,  Vorurteilen und weiterer Radikalisierung.
Beantworten Sie sich diese Fragen:
Warum wird jeder Spinner zum Terrorist erhoben?
Wem nutzt die Angst vor Minderheiten oder Terroristen?

3. Angst: Der Staatsbankrott, oder der Bankrott einer Bank, ist eine Katastrophe.

Da gibt es einige Wirtschaftswissenschaftler, die ganz anderer Meinung sind und sagen, dass ein Neubeginn die bessere Alternative zum weiteren Gelddrucken wäre. Ebenfalls verwundert mich, dass es ein paar Staaten gibt, die den Staatsbankrott schon hinter sich haben und denen es damit gar nicht so schlecht erging.
Wenn ihr Metzger an der Ecke Insolvenz anmeldet, wird er dann von uns gerettet? Hinter den Banken stehen letztendlich auch nur Einzelpersonen – es sind keine staatlichen Institutionen, auch wenn einige irrtümlicherweise glauben die FED (Federal Reserve Bank) gehöre dem Volk.
Warum wurden die Banken gerettet? Wem nutzt es?
Glauben Sie nicht, dass die deutsche Verschuldung von über 2000 Milliarden nicht in Wahrheit gleichbedeutend ist mit dem Angstbegriff Staatsbankrott? Sollten wir es dann nicht einfach beim Namen nennen und die Vogel-Strauß-Taktik beenden? Wem nutzt die weitere Schaffung von Geld um Schulden auszugleichen, die niemals endgültig beglichen werden können und nur zu neuen Schulden führen?

4. Angst: Man muss heutzutage Angst haben, alles zu verlieren (durch Mietnomaden, geplatzte Immobilien- und Gold-Blasen, Inflation usw.)

Keine Woche vergeht ohne erschütternde Berichte im Betroffenheitsfernsehen über Mietnomaden, Messies und abrissreife Neubauten. Wendet man sich dann den Illustrierten zu, erfährt man, dass die Goldblase bald platzen muss. Muss sie das? Oder ist es nicht so, dass man uns das einzige, was wirklich von Wert ist, nämlich die Immobilie und den Goldbarren (NICHT verwechseln mit Goldsparbrief – das ist nur Papier!) madig machen will, um uns in Scheinwerte zu locken? Dinge wie Anleihen, Wertpapiere, Fonds usw., die in Wahrheit nichts anderes sind als Papier, das jederzeit vervielfältigt werden kann und somit sofort an Wert verliert?
Es mag sein, dass auch der Goldkurs manipuliert werden kann – aber auch in dem Maße wie ein Aktienkurs? Ist die Menge an physischem Gold unendlich?
Wenn Sie Angst haben Ihre Ersparnisse zu verlieren, sind Sie dann nicht eher bereit das Geld noch schnell für nutzloses Zeug auszugeben, bevor es sich die Inflation oder der Staat zur Schuldendeckung holt?
Wer hat den Nutzen von Ihrer Angst?

5. Angst: Der Euro – die EU – ist alternativlos.

Deutschland ist Exportweltmeister und das nur wegen des Euros.
Nun ja, da muss man schon lachen, denn wo waren denn die Weltmeisterschaften im Export, die wir gewonnen haben?
Haben wir nicht auch schon zu DM-Zeiten gut exportiert?
Was ist so toll daran wertvolle Waren und wissenschaftliches Know-How gegen wertloses Papiergeld zu tauschen?
Sollten wir diese Dinge nicht besser für uns behalten?

6. Angst: Das Vereinte Europa darf nicht zerbrechen.

Warum nicht? Warum müssen wir alle gleichgeschaltet und verwaltet werden?
Warum muss unser Schulsystem und unsere Kultur angeglichen und vereinheitlicht werden?
Warum dürfen sich Staaten nicht ihre Individualität erhalten?
Warum müssen Grenzen offen sein? Für die Menschenhändler und Drogendealer?
Gab es überhaupt jemals ein vereintes Europa, oder ist es nicht so, dass jeder nur möglichst viel aus dem Topf herausnehmen will und möglichst wenig reinlegen möchte?
Wem nutzt eine zentrale Regierung, die weit ab von Kontrolle durch das Volk und die Medien vor sich hin regiert und seine Beamten fürstlich entlohnt?
Ist das wirklich erhaltenswert?
Sie müssen keine Angst haben vor dem Zerfall der Eurozone, der großen Pleite und der vielen kleinen Pleiten. Wenn es etwas gibt, was uns die Geschichte gelehrt hat, dann die Tatsache, dass es nach der großen Veränderung besser war als zuvor. Der Mensch hat schon oft genug bewiesen, dass er alles neu erschaffen kann. Was aber auch erwiesen ist, ist die Eigenschaft des Menschen, sich durch Angst lähmen und manipulieren zu lassen.
Lassen Sie es nicht zu, dass man Sie durch Angst regiert.

7. Angst: Der mangelnde Glaube an Gott ist Schuld am nahenden Untergang.

Als Gott noch von großer Bedeutung war für die Menschen, haben clevere Leute erzählt, dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht gottgefällig lebt. Die Angst vor der Hölle wurde zur perfekten Einnahmequelle.
Der Ausruf: „Blasphemie! Ketzer! Verbrennt ihn!“, war häufig zu hören und verhinderte jegliche Diskussion. Ähnlich ist es heute mit der Behauptung: „Verschwörungstheorie!“
Auch das ist ein Totschlag-Argument und verhindert gewollt jede weitere Diskussion. Immer wenn man versucht uns weiszumachen, dass es keine Alternative, keine zweite Meinung geben kann, versucht man unsere Angst zu schüren – sei es politisch oder religiös.
Es gibt entweder viele Götter oder keinen. Äußerst dümmlich ist der Glaube, es gäbe nur einen Gott für eine Art von Gläubigen und der Rest ist gottlos und der Verdammnis preisgegeben. Was für ein Gott wäre das, der die Menschen mit vielen Göttern verwirrt, um sie dann bei Fehlentscheidung für immer verdammen zu können?
Es gibt immer eine Alternative oder einen Ausweg, genauso wie es immer jemanden gibt, der von der Angst und dem Glauben an die Ausweglosigkeit profitiert.
Fragen Sie sich bei jeder Behauptung, die Sie in Angst versetzt: Wem nutzt es?
Und wenn es Ihnen nicht nutzt – lassen Sie es!

Mittwoch, 22. Mai 2013

Angelina Jolie - das richtige Signal?


Angelina Jolie – mutig, oder das falsche Signal?

Sie haben es sicherlich gelesen. A. Jolie hat sich aus Angst vor Brustkrebs einer vorsorglichen Brust-Op unterzogen.
Die meisten halten das für mutig und für den richtigen Schritt im Kampf gegen Krebs. Mir ist es normalerweise völlig egal was Promis so machen, da ich befürchte, dass so einige Aktionen hauptsächlich der Publicity dienen. Nun kann man bei Frau J. wohl davon ausgehen, dass Sie das nicht mehr wirklich nötig hat und der Begriff „Angst“ bringt mich als Coach sofort dazu etwas näher hinzuschauen. Das habe ich getan und möchte Sie nun bitten sich nach der Lektüre dieses Artikels ein eigenes – vielleicht sogar ein ganz neues Bild über dieses Thema zu machen.

Placebo:
Betrachten wir uns die Placebo-Wirkung. Alle Medikamententests werden in sogenannten Doppelblindstudien durchgeführt und haben tausendfach gezeigt, dass auch das Placebo (wirkungslose Tablette oder Injektion) Heilerfolge bewirkt. Die Gehirnforschung hat nachgewiesen, dass der Glaube an die Heilung bereits genügt, um im Gehirn Neurotransmitter freizusetzen, die diese Heilung dann auch tatsächlich anstößt. Auch die Meditationsforschung zeigte, dass die Visualisierung und das „heilende Mantra“ in der Meditation Heilerfolge verstärkte und Selbstheilungsprozesse aktivierte. Lesen Sie hierzu meinen Artikel auf mymonk.de zum Thema Meditation http://mymonk.de/10-gruende-fur-meditation-ergebnisse-der-hirnforschung/

Wenn also die Heilung vom Gehirn aktiviert und verstärkt werden kann, warum sollte dann nicht auch die Krankheit vom Gehirn aktiviert werden? Könnte es nicht sein, dass ausgerechnet die Angst vor einer Krankheit, diese erst aktiviert?

Der Zellforscher und Biologe Prof. Dr. Bruce Lipton sagt vereinfacht ausgedrückt folgendes: Man kann alle möglichen Erbanlagen in seinen Genen haben. Es bedeutet aber noch lange nicht zwangsläufig, dass diese Gene aktiviert werden. Die Aktivierung der Gene nehmen wir praktisch selbst vor, da wir uns auf eine gewisse Art verhalten. Dieses Verhalten wiederum ist Ausdruck unseres „Denkens“ und dessen, was man uns beigebracht hat und wie wir erzogen wurden und was wir davon angenommen und zu unserer persönlichen Wahrheit gemacht haben. Habe ich nun die „persönliche Wahrheit“ verinnerlicht, dass ich krebs-gefährdet bin, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich den Krebs dadurch tatsächlich aktiviere.

Fokussierung:
Verstärkt wird dieses Phänomen meines Erachtens durch die Fähigkeit des Gehirns sich auf Dinge zu konzentrieren und durch diese Fokussierung nur noch Informationen aufzunehmen, die meinen Glauben bestätigen. Sie können diese Self-Fullfilling-Prophecy mit jeder erdenklichen Übung selbst nachprüfen. Sie müssen nur glauben, dass Opel-Fahrer schlechtere Autofahrer sind, als alle anderen und Sie werden sich besonders auf Opel-Fahrzeuge im Straßenverkehr fixieren. Sie warten förmlich darauf, dass der Fahrer einen Fehler macht und schon haben Sie den Beweis für Ihre Theorie. Die Fehler anderer Fahrer werden Sie nicht mehr wahrnehmen, da Sie nur auf Opel fokussiert sind.

Wenn Sie nun anfangen täglich Ihre Brust nach Knoten abzutasten, befürchte ich, dass Sie bald einen finden werden. Die Angst, die Sie nun dadurch bekommen, wird im Gehirn Botenstoffe freisetzen, die Ihr Krebs-Gene aktivieren.
Könnte es nicht sein, dass es die Angst ist, die uns krank macht?

Ursache und Symptom
Selbst bei konservativen Ärzten hat es sich inzwischen herumgesprochen: Die Ursache muss bekämpft werden – nicht das Symptom.
Nun ist aber der Ischiasschmerz, der Kopfschmerz und der Brustkrebs nicht die Ursache, sondern nur das Symptom. Was nutzt es da, sich die Brust entfernen zu lassen?

Die Ursache, in dem Fall vielleicht die Angst oder der Stress oder eine langanhaltende emotionale Krise, sind immer noch da. Die Ursache wird sich ein neues Symptom suchen. Aus Kopfschmerzen werden Bauchschmerzen, aus Ischiasschmerzen werden Nackenverspannungen und aus Brustkrebs wird irgendetwas anderes.

Die Ursache ist die Angst, das Denken an das, was alles schief gehen könnte und die negativen Glaubenssätze.

Vielleicht sollten Sie Ihre Brust behalten – ich für meinen Teil werde mich, selbst wenn man mir ein erhötes Krebsrisiko bescheinigen sollte, nicht von meiner Prostata und anderen Innereien trennen – nur über meine Leiche ;-)

In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund!


Ihr
Thomas Pfitzer
Autor und Coach



Dienstag, 14. Mai 2013

Gott ist ein Konzept des Gehirns


Spiritualität und Naturwissenschaft – Gott und Gehirnforschung

Oder: „Gott“ ist ein Konzept des menschlichen Gehirns

Andrew Newberg, Radiologe an der University of Pennsylvania in Philadelphia wagt einen Brückenschlag zwischen Naturwissenschaft und Spiritualität.
Der junge Arzt, selbst religionslos, sagt, dass sein Engagement dem Forschertrieb und einem Faible für Philosophie entspringt.
Und so sieht die Versuchsaufstellung aus: ein meditationserfahrener Mann hat in seinem linken arm eine Kanüle ein dünner Schlauch führt unter der Tür hindurch in ein Nachbarzimmer.
Dort wartet Newberg darauf, dass er mittels eines Signals über einen Baumwollfaden vom meditierenden das Zeichen erhält, dass der Höhepunkt der Selbstversenkung erreicht ist.
Nach etwa einer Stunde ist es dann so weit. Als Newberg einen Zug am Baumwollfaden spürt, injiziert er eine sehr leicht radioaktive Substanz in den langen Infusionsschlauch. Die strahlenden Moleküle fließen in die Vene des Probanden und werden rasch in dessen Gehirn weitergeleitet.

Dort bleiben sie in den Zellen für mehrere Stunden aktiv - wobei die Konzentration um so höher wird, je aktiver ein Gehirnteil ist. Nach der Meditation wird die Versuchsperson mittels einer Spect–Kamera (single-photon emission computed tomography) gescannt. Die Spect rotiert um den Kopf des Mannes und zeichnet dabei die Verteilung der Radioaktivität auf. Nach einer Stunde hat man einen "Schnappschuss" der Gehirnvorgänge.

Mit acht weiteren Meditierenden und drei betenden Franziskaner-Nonnen hat Newberg mittlerweile den gleichen Versuch gemacht.
Die Spect-Aufnahmen enthüllten bei allen deutliche Veränderungen. Ein Areal im vorderen Stirnlappen leuchtete hell auf, eine Region im Scheitellappen reduzierte ihre Aktivität.
Newberg stellt folgendes Modell auf: Meditation beginnt mit dem Willen, alle Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen auszuschalten. Die Konzentration auf dieses Ziel regt die Neuronentätigkeit des Aufmerksamkeitszentrums im Stirnbereich des Gehirns an. Dem Hippocampus wird dadurch signalisiert den Zufluss neuronaler Informationen zu bremsen. Durch diese Blockade wird ein Areal im Scheitellappen zunehmend von neuronalen Impulsen abgeschnitten. Das rechte Scheitelareal ist zuständig für unsere Orientierung im Raum. Fehlen ihm die notwendigen Reize, ergibt sich ein „subjektiver Eindruck völliger Raumlosigkeit“, den der Geist als unendlichen Raum und als Ewigkeit interpretiert.
Das analoge linke Hirnareal erzeugt eine Vorstellung von den Begrenzungen unseres Körpers. Der Totalausfall von Signalen auf dieser Seite bedeutet, dass "die Wahrnehmung von sich selbst grenzenlos wird".

Dieser Zustand könnte die mystischen Erfahrungen vieler Menschen erklären, die das Gefühl der Verschmelzung des selbst mit der Welt, die Auflösung von Zeit und Raum hatten; oder aus der Sicht eines Buddhisten: das Nirwana erreichten. (Nirwana: „erlöschen, erfassen, verwehen“ im Sinne einer Auslöschung aller mit der Vorstellung vom Dasein verbundenen Faktoren, wie Ich-Sucht, Gier, Verblendung).
Ähnliche Phänomene kennen Christen wenn sie intensiv beten. Auch der Tanz der Derwische führt zu diesem Trancezustand.

Die scheinbare Auflösung der Körpergrenzen führt so zu einer Vereinigung mit Gott - zu der in Theologie und Philosophie viel diskutierten „unio mystica“ (eine Erfahrung, bei der das Alltagsbewusstsein eines Menschen überschritten wird und eine besondere dauerhafte Einsicht in eine, wie auch immer geartete gesamtheitliche Wirklichkeit erlangt wird – Zitat Wikipedia).
Newberg: „Wenn ein Mensch die Erfahrung der Gegenwart Gottes macht, kann ich sagen, was dessen Gehirn dabei tut; aber ich kann nichts darüber aussagen, ob dieser Mensch sich wirklich in Gottes Gegenwart befindet."
Der Radiologe betont, er habe hier den Nachweis, dass die diversen Beschreibungen spiritueller Erlebnisse "kein Ergebnis emotionaler Defekte oder schlicht Wunschdenken sind", keine mentalen Ausgeburten von Sonderlingen, sondern "biologisch real". Er sagt weiterhin: „Unser Gehirn ist durch seine Architektur prädestiniert für solche Erfahrungen“.

Folglich ist „Gott“ ein Konzept unseres Gehirns – oder „nur“ ein Konzept unseres Gehirns?

Darüber könnte man meditieren...


Thomas Pfitzer
Autor und Coach
Praxis für Leistungscoaching und Menaltraining
Ludwigshafen

Samstag, 4. Mai 2013

Leseprobe zum neuen Buch


Hier gibt es die Leseprobe zu meinem Buch "Gapra-Meditation - 35 mentale Trainingstechniken für mehr Gelassenheit und Leistung"

Ihr benötigt dazu einen pdf-reader.


Liebe Grüße

Tom