Montag, 23. Dezember 2013

über die Qualität erlebter Zeit...

Alles was uns emotional stark bewegt und für uns neu ist, bleibt uns im Gedächtnis. Die Dinge, die wir ständig wiederholen und so zur Routine werden, verblassen in unserem Gehirn. Diese Tatsachen sind bestimmend für unser Zeitgefühl.

Unser Gedächtnis sorgt für die Wahrnehmung von Zeit

Ist nicht viel geschehen innerhalb eines Zeitabschnitts, empfinden wir zwar den Moment als langweilig und haben das Gefühl, dass die Zeit nicht vorübergeht, aber im Nachhinein betrachtet, sagen wir, dass die Zeit schnell verflogen ist. Das kommt daher, weil wir nichts erlebt haben, woran wir uns erinnern können.
Das ist der Grund, warum uns die ersten Urlaubstage an einem neuen Ort „gefühlt“ viel länger vorkommen, als die letzten Urlaubstage. Zu Beginn des Urlaubs ist alles neu und wir müssen uns erst orientieren. Wir probieren viele Dinge aus und sehen uns überall um. Dadurch entstehen viele Erinnerungsteile in unserem Gehirn, die uns später die Empfindung vermitteln, viel erlebt zu haben. Die nachfolgenden Tage sind dann schon wieder mit Routinen gefüllt und erscheinen dadurch im Moment eher langweilig. Rückblickend fehlen hier aber Erinnerungswerte und wir empfinden, dass die Zeit gegen Ende des Urlaubs sehr schnell vergangen ist.
Wenn wir also möchten, dass der Urlaub rückblickend „lang“ war und die Zeit „gefühlt“ langsam verging, müssen wir ständig für neue und ungewohnte Erlebnisse und erinnerungswürdige Momente sorgen. Das Paradoxe daran ist, dass uns dann in diesen Momenten das Gefühl beschleicht, der Tag ginge zu schnell vorbei. Dafür werden wir am Ende unseres Lebens mit dem Gefühl belohnt, ein langes und erfülltes Leben gelebt zu haben.
Genau das Gleiche gilt natürlich nicht nur für die Urlaubszeit. In Beziehungen/ Ehe oder bei Hobbys, im Beruf und in der Freizeit entstehen ganz ähnliche Routinen oder Gedächtnismomente.
Die Gewohnheit unserer Handlungen lässt uns mit zunehmendem Alter Sätze sagen wie: „Das letzte Jahr ging verdammt schnell vorbei.“
Sollten Sie sich bei einer solchen Aussage ertappen, wird es Zeit für gedächtnisintensive Highlights zu sorgen.
Je mehr Erlebnisse wir unserer Erinnerung hinzufügen, desto länger kommt uns eine Zeitspanne vor. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine positive oder negative Erinnerung handelt. Ein ordentlicher Streit mit dem Partner, der in eine Versöhnung übergeht, ist sicherlich gedächtnisreicher als 150 harmonische Fernsehabende.
Mit zunehmendem Alter neigen wir Menschen leider dazu weniger offen zu sein für neue und ungewöhnliche Erlebnisse. Daher „vergeht“ unser Leben immer schneller – es gibt immer weniger Erinnerungsmomente im Gehirn, die uns das Gefühl geben „eine lange Zeit“ gelebt zu haben.

Was kann man tun?

Alles! – Jede Änderung Ihrer Routinen führt zu Gedächtnismomenten. Genau hier liegt aber das Problem, denn der Mensch ist oftmals ein Gewohnheitstier und scheut das Risiko des Unbekannten. Fangen Sie mit Kleinigkeiten an und steigern Sie sich langsam.
  •  Neue Spazierwege
  •  Nicht immer ins Stammlokal
  •  Öfter mal etwas unbekanntes essen
  •  Urlaubsorte wechseln
  •  Fitnesstudio wechseln
  •  Kleidungsstil verändern (Frisur, Makeup)
  •  Neuer Einrichtungsstil
  •  Vielleicht ein neues Hobby, ein neuer Verein?
  •  Eine Weiterbildung, ein Wochenendlehrgang
  •  und vieles mehr…
Durchforsten Sie Ihr Leben nach Routinen und fragen Sie sich, ob Abwechslung wirklich schaden könnte.
So wird Ihr Gedächtnis überquellen mit Erinnerungen an gute, schlechte, wilde und verrückte Erlebnisse und Ihnen das Gefühl eines ereignisreichen Lebens geben. Und denken Sie daran: auch das Scheitern ist ein Gedächtnismoment und kann (wenn auch erst Jahre später) für witzigen Erzählstoff sorgen.
Wer sich mit diesem Thema näher befassen möchte, findet im Buch „Gefühlte Zeit“ von M. Wittman (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene in Freiburg), bestimmt einige gute Denkanstöße.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Yin und Yang


Yin und Yang

Eine Definition des Yin-Yang-Symbols ist schwierig, da es in der klassischen Literatur zur Beschreibung unterschiedlicher Dinge herangezogen wird.
Eine sehr allgemeine Sinnerklärung findet man bei Roger T. Ames: „Yin und Yang sind Terme um die gegensätzliche Beziehung zwischen zwei oder mehr Dingen auszudrücken.“

Hier nun meine Deutung eines Symbols, das einem zwar oft begegnet, aber meist nur vereinfacht mit “Das weibliche und männliche Prinzip“ erklärt wird.

Bei Yin-Yang handelt es sich um ein Symbol der Dualität, das zwar gegensätzliche aber dennoch untrennbar miteinander verwobene Systeme beschreibt, die sich gegenseitig beeinflussen und voneinander abhängig sind. Das Eine kann nicht ohne das Andere existieren. Eine reine Reduzierung auf das männlich-weibliche Prinzip wird dem Symbol genauso wenig gerecht, wie jede andere Reduzierung auf eine einzige Polarität wie z.B. gut-böse, warm-kalt usw.
Yin-Yang ist ein Symbol der Polarität, das für ALLE Polaritäten herangezogen werden kann. Es besagt, dass es nichts ohne das Gegenteil desselben gibt. Es gibt das Gute nicht ohne das Böse – genauso wenig wie es kalt ohne warm geben kann. Alle Gegensätze sind im Ganzen, dem großen äußeren Kreis, vereint. Der große Kreis kann sowohl das Universum, die Erde, die Pflanzen- und Tierwelt, als auch den Menschen bzw. seine Persönlichkeit, seinen seelischen Zustand und Charakter symbolisieren.
Keines der beiden großen Felder darf die Übermacht gewinnen, denn das würde die Unterdrückung eines anderen Bereiches bedeuten. Unterdrückung, Leugnung oder Missachtung führt aber immer zu Widerstand und einem (inneren) Kampf, der sich auch als Krankheitssymptom zeigen kann. Leugnung einer Polarität führt dazu, dass dieser Teil unbeobachtet im geheimen wachsen kann und uns, auf oft unliebsame Weise, überrascht.
Wer z.B. die Natürlichkeit der Sexualität leugnet und sie unterdrückt, wird eines Tages von diesem Schatten eingeholt werden. Die katholische Kirche kann ein Lied davon singen. Sicherlich führt auch das Leugnen eigener (charakterlicher) Schwächen nicht zu einer Weiterentwicklung der Persönlichkeit.
Ein gutes Beispiel für eine Polarität im menschlichen Charakter finden wir fast alle in uns. Nennen wir es das fleißig-faul-Prinzip. An diesem Beispiel wird es am besten deutlich, wie wichtig der Ausgleich beider Pole ist. Zu sehr „fleißig“ führt zum Herzinfarkt und Burnout; zu sehr „faul“ führt in die Pleite.
Wer die natürliche Existenz seiner Extreme anerkennt und sie somit im harmonischen Ausgleich hält, hat gute Chancen auf ein glückliches und gesundes Leben. Sich über die eigenen Schwächen zu ärgern, verstärkt diese nur, da sich unser Unterbewusstsein auf sie fokussiert und unsere Selbstakzeptanz boykottiert. Eine Übung zum Auflösen widriger Verhaltensmuster finden Sie hier.
Yin-Yang könnte also als ein Symbol des Ausgleichs von Gegensätzen, die zu innerer Harmonie führen, gewertet werden.

Was bedeutet es jetzt aber zum Beispiel in Bezug auf die Natur und die Erde?

Die Polarität ist eines der 5 universalen Naturgesetze und hat besonders auch in der Tier- und Pflanzenwelt ihre Gültigkeit (siehe Artikel zu den 5 Universalgesetzen). Die Natur ist immer um Ausgleich bemüht. Stirbt eine Lebensform aus, weil sie sich nicht schnell genug an veränderte Lebensbedingungen anpassen konnte, wird eine andere Spezies ihren Platz einnehmen. Alle genetischen Veränderungen sind die Folge von Anpassung. Nicht der Starke überlebt, sondern der Anpassungsfähige, der die Lücke im biologischen Haushalt ausfüllt. Wird der biologische Haushalt, beispielsweise durch Übervölkerung, zu stark strapaziert, hat das Konsequenzen, denn der Ausgleich muss immer gewahrt bleiben.
So wird das zunehmende Bevölkerungswachstum der Menschheit Folgen haben. Monokulturen, Überdüngung, Pestizide, Genmanipulation und Geldgier werden zwangsläufig zu einer Verschlechterung der Nahrungsmittelqualität führen. Man darf davon ausgehen, dass sich unser Körper auf Dauer nicht so schnell anpassen kann, wie wir uns vergiften. Wie der neuste Lebensmittelskandal aus Niedersachsen zeigt, besteht die moderne Geflügelwurst bereits aus 3 Teilen Frischfleisch und einem Teil grünem Fleisch.
Spätestens beim Mischungsverhältnis 1:1 wird eine natürliche Reduktion stattfinden. Man möge mir meinen Zynismus verzeihen.

Was bedeutet der weiße Punkt im schwarzen Feld und der schwarze Punkt in der weißen Hälfte?

Kennen Sie den Ausspruch „Jede Gefälligkeit rächt sich?“. Das trifft es recht genau. Man kann nichts Gutes tun, ohne nicht doch an irgendeiner Stelle als Folge dieser Handlung, nicht auch etwas Schlechtes bewirkt zu haben. Denn das, was für uns „gut“ sein mag, wird von anderen Menschen als „negativ“ gewertet. Zudem können wir unmöglich alle Folgen unserer Handlungen richtig einschätzen. Jedes Handeln und jedes Nichthandeln wird gute und schlechte Ereignisse nach sich ziehen – irgendwann und irgendwo – von uns unbemerkt und ungewollt. Nichts ist NUR gut oder NUR böse. Alles liegt im Auge des Betrachters und entzieht sich, auf Grund seiner „Langzeitwirkung“, unserer Kenntnis. Wir glauben nur „gut“ zu handeln.
 
Auch das augenscheinlich Böse, wird für so manche Menschen durchaus positive Folgen haben – schließlich gibt es immer einige die am Krieg und der steigenden Nachfrage an Waffen und Munition verdienen. „Des einen Freud, des anderen Leid“ – noch ein Spruch, der die Polarität aller Dinge deutlich macht.
So kann ein Gewinn nur entstehen, wenn irgendwo jemand etwas in gleicher Höhe verliert – das gilt nicht nur für die Börse. Die Freiheit der einen Gruppe, führt zur Unterdrückung einer anderen.
Selbst die Liebe, dieser von Engelsanbetern gern als Allheilmittel gepriesene euphorische Glückszustand, hat seine dunklen Seiten. Liebe kann erdrücken, manipulieren, blind machen für die Realität und erpressen.
Wenn dir einer auf die linke Wange schlägt, halte ihm die rechte hin. Wer kennt den Spruch nicht? Glauben Sie wirklich, dass diese Handlungsweise NUR zum Guten führt? Wenn dem Schläger mit einem gezielten Tritt auf die Kniescheibe Einhalt geboten wird, könnte diese Handlung doch zu einem Lerneffekt führen, der weitere Aggressionen verhindert, da er erkennt, dass er sich eben NICHT alles erlauben kann. Lässt man ihn gewähren, könnte er so weiter machen und irgendwann einmal an einen Menschen geraten, der ihm als Antwort das Messer in den Bauch sticht. Wäre dann der Tritt ans Schienbein nicht die „gute“ Variante gewesen? Wir können nicht wirklich wissen, welche positiven und negativen Effekte unser Handeln hat und müssen uns immer bewusst sein, dass es Polaritäten geben wird.

Was hat das nun mit Gammelfleisch in der Geflügelwurst zu tun?

Nun, das Gute daran ist, dass man ihn erwischt hat beim Mischungsverhältnis 3:1. So können wir vielleicht das Mischungsverhältnis 1:1 noch abwenden und erkennen, dass Geiz nicht zwangsläufig immer geil sein muss. Eventuell hat so mancher auch die Erkenntnis gewonnen, dass die strengen deutschen Richtlinien genauso unterwandert werden können, wie man den „Made in Germany – Aufkleber“ fälschen kann. Ein wenig weniger Naivität kann ja nicht schaden.
So wird aus dem aufgehübschten Werbeslogan „Das Gute daran ist das Gute darin“, die nüchterne Wahrheit „Das Gute daran ist die Erkenntnis daraus“.
Liebe Grüße und weiterhin einen guten Appetit ;-)

Mittwoch, 20. November 2013

Technik zum Auflösen von Konflikten

Konfliktpartner besser verstehen und eigenes Verhalten anpassen


Diese Übung hilft Ihnen Ihre Konfliktpartner besser zu verstehen. Sie lernen mit dieser Technik kleine Feinheiten in Mimik, Gestik und Wortwahl besser einzuschätzen. Dadurch können Missverständnisse aufgedeckt und eigene, unklare Verhaltensweisen erkannt werden.

Welcher Person bringen Sie uneingeschränktes Vertrauen entgegen? Auf wessen Meinung würden Sie sich zu jeder Zeit verlassen? Wählen Sie eine Person aus. Es kann auch ein bereits verstorbener Mensch sein oder eine Person, der Sie nie begegnet sind. Von Jesus über Plato, bis hin zu Ihrem Universitätsprofessor, ist jede Person möglich. Nennen wir diesen Menschen Mediator. Der Mediator ist in unserem Fall gleichzusetzen mit einem unparteiischen, neutralen Schlichter bzw. Beobachter.

Beginnen Sie in Ihrer Meditation sich die Situation vorzustellen, zu der Sie gerne nähere Informationen hätten. Dabei bleiben Sie ganz bewusst zu Beginn in sich, dh. Sie beobachten Ihren Gegenüber. Versuchen Sie seine Körperhaltung und seine Mimik zu erkennen und zu analysieren.

Was strahlt er aus?
Wie fühlen Sie sich dabei?
Analysieren Sie Wortwahl und Tonfall. Hören Sie die Worte Ihres Gegenüber.
War es genau das, was er aussagen wollte?
Erkennen Sie Diskrepanzen zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation bei Ihrem Gesprächspartner?

Als nächstes wechseln Sie die Position. Übernehmen Sie die Rolle Ihres Konfliktpartners. Versetzen Sie sich ganz in seine Situation. Stellen Sie sich vor, Sie wären er. Sie werden erstaunt sein wie einfach das ist.
Sie sehen jetzt in Ihrer Meditation sich selbst vor sich. Sie sind im Körper des Gesprächspartners und beobachten nun die Mimik und Körperhaltung, die Sie selbst während des Gesprächs eingenommen hatten. Stellen Sie sich jetzt die gleichen Fragen, wie vor dem Perspektivenwechsel.
Lassen Sie sich Zeit und nehmen Sie die Eindrücke in Ruhe in sich auf.

Bei der nächsten Positionsänderung, versetzen Sie sich in die Person des Mediators. Übernehmen Sie ganz die Rolle des neutralen Beobachters und lassen Sie den Film nun aus dieser Perspektive ablaufen. Beobachten Sie beide Kontrahenten und lassen Sie Worte, Tonfall, Gestik und Mimik auf Sich wirken.

In dieser neutralen, fast schon allwissenden Position haben Sie den vollen Überblick und erkennen die Fehler, die von beiden Kontrahenten gemacht wurden. Finden Sie die Veränderungen des Verhaltens bei sich, die nötig gewesen wären um die Eskalation zu vermeiden.

Visualisieren Sie aus der Position des Mediators bei sich selbst ein neues Verhalten und beobachten Sie die Veränderung bei Ihrem Gesprächspartner. Verändern Sie Ihr Verhalten so lange, bis Sie mit dem daraus resultierenden Ergebnis bzw. Ablauf des Gespräches zufrieden sind. Sie haben jetzt, ähnlich einem Regisseur, dem Schauspieler (also Ihnen) solange Anweisungen gegeben, bis Ihr Verhalten hollywoodreif war.

Wechseln Sie jetzt erneut die Position und nehmen wieder Ihr eigenes visualisiertes Ich ein. Wie gefallen Ihnen die Veränderungen an Ihrer Ausstrahlung, die erwirkt wurden durch eine veränderte Körperhaltung, verbesserte Sprache und angemessene Mimik? Sind Sie damit einverstanden und erkennen Sie die daraus entstehenden besseren Resultate als nützlich an?

Dann betrachten Sie noch einmal die veränderte Situation aus den Augen Ihres Konfliktpartners. Hat auch er einen Gewinn aus dieser Veränderung?
Achten Sie darauf, dass beide beteiligten Personen gewinnen. Es nützt nichts, sich so zu verändern, dass Sie als alleiniger Sieger aus dem Gespräch hervor gehen. Nur wenn Ihr neues Verhalten zu einem Vorteil für beide Seiten führt, ist Ihr Verhalten nutzbringend und führt beim nächsten Aufeinandertreffen zur Deeskalation.

Wechseln Sie noch einmal die Position und gehen Sie erneut ins Ich. Stellen Sie sich jetzt ein neues, positiv verlaufendes Gespräch vor. Genießen Sie den harmonischen und erfolgreichen Verlauf und freuen Sie sich auf das kommende, stressfreie Zusammentreffen.

Sie haben soeben nicht nur Ihren Gesprächspartner besser kennen gelernt, sondern gleich noch ein neues Verhalten, eine neue Persönlichkeit in sich integriert.

Eventuell muss diese Übung mehrfach wiederholt werden (21 Tage, täglich einmal), damit sich das neue Verhaltensmuster im Unterbewusstsein festsetzt.


Dienstag, 24. September 2013

3 Fragen, die man sich immer stellen sollte

Diese Geschichte wird dem Sokrates zugeschrieben, was aber nicht wirklich bewiesen ist. Es könnte auch jeder andere Denker oder Philosoph gewesen sein – es spielt keine Rolle.
Eines Tages näherte sich ein Bekannter dem großen Denker Sokrates.
"Weißt du, was ich gerade über einen deiner Freunde hörte?", fragte er.
"Warte!", sagte Sokrates. "Bevor du mir irgendetwas sagst, will ich mit dir einen kleinen Test machen. Ihn nenne ihn die drei Siebe".

"Drei Siebe?", fragte der Mann verwundert.

"Ja", sagte Sokrates, "Lass uns sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht:
Das erste Sieb ist die Wahrheit: Bist du dir wirklich sicher, dass das, was du mir erzählen willst, wahr ist?"

"Nein", sagte der Mann, "ich habe es auch bloß gehört und wollte es dir einfach weitergeben."

"Okay", sagte Sokrates. "Du weißt also nicht, ob es wirklich wahr ist. Lass uns sehen, ob es immerhin durch das zweite Sieb hindurchgeht, das der Güte. Ist das, was du mir über meinen Freund sagen willst, etwas Gutes?"

"Nein, im Gegenteil", sagte zögernd der Mann, "es ist etwas ganz Schlechtes".


„Du kannst den Test immer noch bestehen, denn es gibt noch ein drittes Sieb, das des Nutzens: Ist das, was du mir über meinen Freund erzählen willst, für mich nützlich?"


"Nein, nicht wirklich", gab der Mann kleinlaut zu.
"Also", sagte lächelnd der Weise, "wenn es weder wahr, noch gut, noch nützlich ist, so lass es ruhig begraben sein und belaste dich und mich nicht damit".
So weit die Geschichte der „drei Siebe“. Bevor Sie sich also mit einem Thema befassen, sollte es zumindest EINE bejahende Antwort auf eine der Fragen geben. Die drei Fragen lauten:
  • Ist es wirklich wahr – kann ich es wirklich wissen?
  • Ist es etwas Positives – etwas, was mich aufbaut und mir Kraft gibt?
  • Ist es nützlich – kann ich etwas daraus lernen?
Der Mensch manipuliert ständig – bewusst oder unbewusst – und wir sind diesen Manipulationen ausgesetzt. Wir haben nur eine Chance uns dagegen zu wehren und uns nicht beeinflussen zu lassen: Wir müssen bewusst sein! (Lesen Sie hierzu auch: Wie leicht wir uns manipulieren lassen – Teil 1 und Teil 2)
Übertragen Sie dieses 3-Fragen-System nicht nur auf Erzählungen Ihrer Mitmenschen, sondern auch auf das, was Sie in Zeitschriften lesen, im Fernsehen sehen und im Radio hören.
Fragen Sie sich immer: Wem nutzt es?
Nutzt es einer politischen Richtung, einer religiösen Idee, einer Gruppe Lobbyisten? Glauben Sie tatsächlich, das alles wahr ist, was die Medien berichten? Die Medien sind im Besitz derer, denen auch die anderen Unternehmen gehören, denn Zeitschriften, Fernseh- und Rundfunkgesellschaften SIND Unternehmen. Sie berichten nur das, was ihnen nützt.
Böse Zungen behaupten sogar, dass ihnen auch die Politiker gehören – aber lassen wir das – denn:
  1. Wir können es nicht wirklich wissen – siehe Frage 1
  2. Es ist wirklich nicht gerade positiv – siehe Frage 2
  3. Es nützt mir nichts, es zu wissen – siehe Frage 3. Es sei denn, Sie möchten in die Politik gehen. Aber selbst dann ist es wohl so, dass Sie die Korruption noch lernen werden. Die Gehirnforschung hat in Versuchen nachgewiesen, dass Macht tatsächlich korrumpiert. Man hat das sowohl in Laborversuchen, als auch im Feldversuch gezeigt.
Nun haben Sie zumindest für Frage 3 eine positive Antwort erhalten. Sie haben gelernt, dass es für den Menschen „normal“ ist, sich korrumpieren zu lassen, wenn er eine Machtposition erlangt. Mit dieser Information könnten Sie nun beginnen denen zu verzeihen, die korrupt sind, denn Sie wären es auch, wenn Sie sich für die politische Macht als beruflichen Weg entschieden hätten.
Seien Sie dankbar und glücklich, dass Sie einen anderen Weg gewählt haben. Für die Politiker unter uns: Es ist immer Zeit für Veränderung…

Wenn wir uns die Fragen nach Wahrheit, Güte und Nutzen stellen, werden wir uns vor manipulativen Aussagen, die uns zudem noch die Laune verderben können, schützen. Unsere Gedanken bleiben unbelastet und wir haben mehr Zeit und Energie, um uns auf unsere positiven Ziele zu konzentrieren.

Dienstag, 13. August 2013

Selbsteinschätzung - der erfolgreiche Selbstüberschätzer

Der Erfolg der notorischen Selbstüberschätzer

Gönnen Sie sich eine eigene Meinung? Halten Sie sich für einen selbständig denkenden Menschen – unbeeinflusst von der Macht der Masse? Kämpfen Sie für Ihre Anschauungen und Werte, auch unter schwierigen Umständen?

Die meisten werden mit ja antworten und spiegeln so ein Selbstbild, das leider nur selten der Realität entspricht. Der Mensch ist wohl eher ein Herdentier – zumindest, wenn man den Forschungsergebnissen einiger Psychologen und Hirnforscher glauben schenkt. Die fanden heraus, dass es den Menschen von Natur aus schwer fällt, eigenständige Entscheidungen zu treffen und dafür dann auch gerade zu stehen.

Hochautonome und Niedrigautonome – Widerständler und Mitläufer

Testpersonen wurden befragt, ob sie sich für autonom oder eher für angepasst hielten und teilten die Teilnehmer in diese beiden Gruppen auf.

Im Praxistest sollte sich nun zeigen, ob das Verhalten der Selbsteinschätzung entsprach. Die wenig beeinflussbaren Probanden waren die „Hochautonomen“, die nach eigener Selbsteinschätzung eher beeinflussbaren, nannte man die „Niedrigautonomen“.

Es wurden unterschiedliche Versuche gemacht, bei denen es immer darum ging, in wie weit Manipulationsversuche Wirkung zeigten und die Antworten der Teilnehmer beeinflussten. Manipuliert wurde durch gefälschte Statistiken, Zeitungsartikel und angebliche Aussagen von Fachleuten usw.

Das Ergebnis war mehr als überraschend. Ausgerechnet die Person, die sich bei der Befragung als sehr beeinflussbar und keineswegs autonom eingeschätzt hatte, lies sich am wenigsten durch Fremdaussagen und Falschinformationen von ihrer Meinung abbringen.
Die angeblich „Hochautonomen“ hingegen, passten sich in ihren Aussagen viel häufiger der Mehrheitsmeinung an, selbst wenn diese eindeutig falsch war, als die Personen aus der Gruppe der „Niedrigautonomen“.

Da sich der Mensch unter normalen Umständen nicht in einem manipulierten psychologischen Szenario befindet, ist es durchaus hilfreich und verständlich, dass wir uns in unseren Entscheidungen von den Erfahrungen der Masse leiten lassen. Die Frage ist nur, woher kommt die Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Realität?

Auch bei Untersuchungen zum Thema Werbung zeigte sich, wie sehr wir Menschen uns von angeblichen Trends manipulieren lassen, aber dennoch glauben, wir würden uns unsere Meinung selbst und durch intensives Nachdenken bilden.

Magersucht ist ein ganz anderes Thema, bietet aber einen wichtigen Hinweis auf den Einfluss von Hirnarealen, in Bezug auf unsere Selbstwahrnehmung.
Eine Studie der Uni Bochum (http://aktuell.ruhr-uni-bochum.de/pm2013/pm00019.hhtml.de) hat nachgewiesen, dass es Unterschiede im Gehirn magersüchtiger und gesunder Frauen gibt. Demnach leiden magersüchtige Frauen an einem "Verbindungsfehler" zwischen zwei Hirnregionen, die für die Verarbeitung von Körperbildern zuständig sind. Als Folge nehmen sich magersüchtige Frauen als dick war, obwohl sie objektiv untergewichtig sind. Das ist auch eine Form der falschen Selbsteinschätzung, erklärt aber nur das Phänomen der Magersucht, da es sich um einen Defekt in einer ganz bestimmten Gehirnregion handelt, die nur die Körperwahrnehmung abbildet [„fusiform body area" (FBA) und der „extrastriate body area“ (EBA)].

Das Gefühl etwas besonderes bzw. besser zu sein als andere, entsteht im sogenannten sensomotorischen Striatum und der Dopaminspiegel spielt hierbei eine große Rolle. Der Anteriore Cinguläre Cortex (ACC) wiederum, hat im Gehirn die Aufgabe, durch Hemmung den Größenwahn zu verhindern. Ist die Verbindung zwischen diesen beiden Gehirnarealen gestört, kommt es zu Selbstüberschätzungen.

Sollten Sie sich demnächst einmal dabei erwischen, dass Sie sich für den besseren Präsidenten halten und unter Ihnen die Welt eine gerechtere wäre, seien Sie nicht traurig. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein zu stark wirkender ACC zu depressivem Verhalten führt. Bei schwer depressiven Menschen wurde nachgewiesen, dass durch eine Störung im Dopaminhaushalt das sensomotorische Striatum kein „ich-bin-toll–Gefühl“ entstehen lassen kann. Wenn Sie also die Wahl haben zwischen Selbstüberschätzung und Depression, dann nehmen Sie das Erstere, aber behalten Sie es bloß für sich! Die Selbstüberschätzer sind zwar oft erfolgreich, aber haben wenig Sympathien beim Rest der Menschheit.

Der Erfolg der notorischen Selbstüberschätzer hängt meines Erachtens damit zusammen, dass ihr selbstbewusstes und siegessicheres Auftreten den Gegner blufft und dieser oft kampflos aufgibt. Würden wir uns nicht bluffen lassen, gäbe es vielleicht bald keine „Nieten in Nadelstreifen“ mehr.
Ein weiterer Grund liegt in der Fähigkeit des Selbstüberschätzers sich auf „Sieg“ zu fokussieren. Da er realitätsfremd denkt und dementsprechend auch handelt, ist ihm „verlieren“ oder „scheitern“ ein Fremdwort. Wer so auf Sieg fokussiert ist, hat weitaus größere Chancen seine Ziele zu erreichen, als ein Mensch mit realistischer Selbsteinschätzung, denn dieser erkennt Fallstricke und Schwächen der eigenen Person und agiert daher oft zu vorsichtig bzw. gar nicht oder zu langsam.

Falls Sie jetzt dazu neigen sollten, sich eine gewisse Portion Selbstüberschätzung anzutrainieren, bedenken Sie bitte, dass jedes Ziel einen Preis hat. Fragen Sie sich, ob Sie diesen Preis bezahlen wollen. Besser ist es vielleicht, sich nicht mehr von Selbstüberschätzern bluffen zu lassen und ihnen die Stirn zu bieten, damit der Spruch: „Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln“, bald der Vergangenheit angehört.

Liebe Grüße

Thomas Pfitzer

Montag, 15. Juli 2013

Übung zum auflösen von Leid und hinderlichen Handlungsmustern

Wie man das Leid auflöst.

Benennen Sie Ihr Leid. Ist es Liebeskummer, Heimweh, Unbeherrschtheit, Zorn, Eifersucht oder Neid? Egal was es ist, genauer betrachtet sind es immer Emotionen, die uns Kummer machen. Besonders die Emotionen, die sich heimlich an unserem Wachbewusstsein vorbei schleichen und getriggert durch einen Auslöser von Außen, aus dem Unterbewusstsein ausbrechen und uns komplett überrollen. Am Schluss stehen wir da, haben uns schlimmstenfalls noch unendlich blamiert und ärgern uns darüber, dass wir uns haben ärgern lassen.

Verdrängen, leugnen und Sätze sagen wie: „Kann man nix machen, ich bin halt so“, sind äußerst kontraproduktiv. Seien Sie sich sicher, dass der nächste Trigger (Auslöser) kommt, wie das Amen in der Kirche. Sie können sich gerne 10mal sagen, dass Ihnen das beim nächsten Mal nicht mehr passiert, aber es wird nicht funktionieren. Die Gehirnforschung fand heraus, dass es ca. 0,3 Sekunden dauert, bis dem Auslöser eine Handlung Ihrerseits folgt. Gesteuert wird das durch den Ausstoß von Neurotransmittern im Gehirn. Diese Botenstoffe stimulieren Ihr Stammhirn, das sofort eine körperliche Reaktion hervorruft. Das alles läuft unbewusst ab, denn es sind Automatismen, die sich im Laufe der Kindheit gebildet haben und durch Wiederholung verstärkt wurden. Eine Reaktionszeit von 0,3 Sekunden genügt unserem Wachbewusstsein nicht, entsprechende Gegenmaßnahmen zu kreieren. Sie reagieren einfach – panisch, zornig, ängstlich, traurig – wie auch immer.

Wir müssen nun unser Unterbewusstsein dazu bekommen, diesen Automatismus zu löschen, genauer gesagt, den Ausstoß an Neurotransmittern zu verhindern. Das tut man dadurch, dass man seine Reaktionen (Emotionen) anerkennt, liebt, sich selbst trotz dieser Wesensart respektiert und dankbar annimmt und letztendlich durch die Annahme auflöst. Wir bringen unsere Wesensart vom Schatten ins Licht – vom Unterbewusstsein ins Wachbewusstsein – und machen sie uns so BEWUSST. Wir leugnen nicht mehr und bekämpfen auch nichts. Wir akzeptieren und respektieren. Wir nehmen es als Teil unseres Wesens und unseres Lebens hin.

Die Klopfpunkte stammen aus der chinesischen Akupunktur und sollen die Blockaden lösen. Ob in Wahrheit nur die laut gesprochenen Affirmationen die Wirkung hervorbringen, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Es ist ein Ritual, bei dem man sich mit seinem Unterbewusstsein und besonders mit den unliebsamen Teilen desselben befasst. Darum geht es – nicht mehr und nicht weniger.
Still sitzen, nachdenken, fühlen und seine innersten Emotionen ergründen. Das mag unangenehm werden, aber der Erfolg heiligt die Mittel.

Die Übung muss für jede Emotion 21 mal, sprich 21 Tage in Folge, gemacht werden. Da die Technik nur wenige Minuten an Zeit benötigt, ist der Aufwand gering im Vergleich zum Nutzen.

Ich möchte eines betonen:
Über etwas lesen und darüber reden, bringt keinen Nutzen. Nur das kontinuierliche Arbeiten, das Lernen durch Wiederholung bringt Erfolg. Das behaupte nicht nur ich, sondern auch seine Heiligkeit der Dalai Lama. Vielleicht glauben Sie ja ihm. Falls Sie seiner Heiligkeit auch nicht glauben, dann ja vielleicht der Firma NIKE, die da sagen: „Just do it“, was soviel heißt wie „Quatsch nicht blöd rum – mach!“ ;-)

Geklopft wird mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger, etwa 3 Mal pro Sekunde. Die Thymusdrüse wird mit der leicht geschlossenen Hand geklopft.

Wir nehmen als Beispiel einfach mal an, dass wir mit unseren „emotionalen Ausbrüchen“ unzufrieden sind. Wenn Sie diese Übungen machen, denken Sie bitte auch noch an eine aktuelle Situation, die zu Ihrer speziellen Emotion passt.

Klopfpunkt Handkante (HK):

Ich gebe zu, dass ich zu emotional bin.“
Ich ändere es jetzt.“
Ich befreie mich von meinen unbeherrschten Emotionen.“

[Diese Übung funktioniert nicht nur bei unliebsamen Emotionen, sondern auch bei Handlungen. Beispiel – angenommen Sie lügen:
Ich gebe zu, dass ich manchmal meinen Chef anlüge.“
Ich ändere es jetzt.“
Ich befreie mich davon meinen Chef anzulügen.“ usw.]

Klopfpunkt Daumennagel (1):
Ich vergebe mir, dass ich so unbeherrscht emotional bin.“

Klopfpunkt Zeigefingernagel (2):
Ich vergebe es den anderen, dass sie so unbeherrscht emotional sind.“

Klopfpunkt Mittelfingernagel (3):
Ich vergebe mir, dass ich so unbeherrscht emotional bin.“

Klopfpunkt Nagel des kleinen Fingers (4):
Ich vergebe es den anderen, dass sie so unbeherrscht emotional sind.“

Wenn wir uns unbeherrschte Emotionen verzeihen, müssen wir es natürlich den anderen auch verzeihen. Dann ärgern wir uns auch nicht mehr, wenn man uns auf die Palme bringt mit Gefühlsausbrüchen, denn wir wissen ja nun, wie leicht es ist, solche Dinge zu tun.

Klopfpunkt Thymusdrüse (5) Handbreit unter dem Kehlkopf:
Ich bin froh, dass ich es erkannt habe.“

Klopfpunkt Scheitelpunkt (6) höchster Punkt am Kopf:
Ich bin glücklich, dass es sich jetzt auflöst.“

Hier die Klopfpunkte in der grafischen Darstellung:




Sie dürfen diese Übung gerne auf facebook teilen, aber die Veröffentlichung auf anderen Webseiten und in gedruckter Form ist nicht gestattet.

Eine ähnliche Übung, mit anderen Klopfpunkten und Affirmationen, finden Sie in meinem Buch „Gapra-Meditation – Wege zur inneren Freiheit“.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.


Thomas Pfitzer

Dienstag, 2. Juli 2013

die 4 indischen Gesetze der Spriritualität

Gedanken zu den 4 indischen Gesetzen der Spiritualität.

Vor kurzem wurde auf facebook dieser Text gepostet. Ich habe mir ein paar Gedanken dazu gemacht, weil er mich zuerst sehr angesprochen hat. Erst beim späteren reflektieren, kamen ein paar Zweifel auf. Ich möchte nicht behaupten, dass ich mit meinen Gedanken richtig liege, sondern biete Ihnen das als „Diskussionsgrundlage“ an. Das Thema ist wohl zu komplex um eine eindeutige, immer geltende Lösung zu finden.

Zuerst der Originaltext: [Zitat]

Die vier indischen Gesetze der Spiritualität.

Das 1. Gesetz sagt:
"Die Person, die dir begegnet, ist die Richtige."

Das heißt, niemand tritt rein zufällig in unser Leben. Alle Menschen, die uns umgeben, die sich mit uns austauschen, stehen für etwas, bzw. haben einen Sinn, einen Nutzen. Entweder um uns zu lehren, oder uns in unserer Entwicklung voranzubringen.

Das 2. Gesetz sagt:
"Das was passiert, ist das Einzige was passieren konnte."

Nichts, aber absolut nichts von dem was uns geschieht hätte anders sein können.
Nicht einmal das unbedeutendste Detail. Es gibt einfach kein: "Wenn ich das anders gemacht hätte, dann wäre es anders gekommen."
Nein, das was passiert ist das Einzige, was passieren konnte und musste passieren damit wir unsere Lektionen lernen um vorwärts zu kommen.
Jede einzelne der Situationen, die uns im Leben widerfahren, sind absolut perfekt, auch wenn unser Verstand, unser Ego, sich widersetzen und es nicht akzeptieren will.

Das 3. Gesetz sagt:
"Jeder Moment in dem etwas beginnt, ist der richtige Moment."

Alles beginnt genau im richtigen Moment. Nicht früher und nicht später.
Wenn wir dafür bereit sind, damit etwas Neues in unserem Leben geschieht, ist es bereits da, um zu beginnen.

Das 4. Gesetzt sagt:
"Was zu Ende ist, ist zu Ende."

So einfach ist es. Wenn etwas in unserem Leben endet, dient es unserer Entwicklung. Deshalb ist es besser loszulassen und vorwärts zu gehen, beschenkt mit den jetzt gemachten Erfahrungen.

[Zitat Ende]

WOW, das ist schon bitter, wenn ich erfahre, dass all die stressigen und vergeudeten Monate mit dem Ex-Ehepartner vor der Scheidung nützlich waren, weil ich daraus lernen soll. Wie schon auch beim universalen Gesetz der Anziehung, (siehe Artikel: http://mymonk.de/die-5-gesetze-des-universums-die-ueber-gluck-und-unglueck-entscheiden/ ) sagt mir hier der weise Guru, dass ich selbst Schuld bin, weil ich genau diese Person in mein Leben gezogen habe, um mich weiter zu entwickeln.
Mehr noch: Anstatt mir das Recht einzuräumen, meiner Ex die Pest an den Hals zu wünschen, weil sie mit allen Kindern und der kompletten Wohnzimmereinrichtung, nebst Auto und 40.000-Euro-Küche das Heil bei ihrem Fitness-Trainer suchte, soll ich noch DANKBAR sein, dass ich lernen durfte, was mit MIR nicht stimmt.
Da wird auch die betrogene Ehefrau, die im PC des Göttergatten diverse Erotikaufnahmen mit der Sekretärin des selbigen findet, ihre Probleme haben, gell?

Ja, so ein Guru, der hat's leicht. Er sitzt da oben auf dem Berg, da wo's koa Sünd net gibt und knabbert seine Körner. Emotionen wie Zorn, Eifersucht, Neid und Selbstmitleid sind ihm fremd. „No woman no cry“, singt der Rastafari und zieht am Joint - auch eine Therapie...

Nun aber mal wieder ernst. Es ist schließlich ein ernstes Thema, für den, der leidet. Es mag stimmen, dass dieses Gesetz wahr ist, denn schließlich haben wir durch unsere freie Entscheidung Menschen bewusst in unser Leben gelassen. Wir tragen die volle Verantwortung. Niemand hat uns gezwungen Beziehungen, Freundschaften und Geschäftsverbindungen einzugehen mit X und Y. Wir hätten ja das universale Gesetz vom Anfang und Ende (siehe Artikel: http://mymonk.de/die-5-gesetze-des-universums-die-ueber-gluck-und-unglueck-entscheiden/ ) nutzen können und erst einmal alles genaustens hinterfragen können. Dann hätten wir die Fehler in unserer Wahrnehmung erkannt und uns vielleicht mehr auf unsere Intuition verlassen, die sich zuvor schon mit einem „seltsamen Gefühl“ gemeldet hat, aber von unseren Begierden, Wünschen und Bedürfnissen geflissentlich übersehen wurde. Insofern ist dieses Gesetz schon in Ordnung.

Aber:
Was ist mit den Dingen, die ich NICHT selbst in mein Leben ziehe, die ich NICHT selbst entschieden habe, sondern die über mich kommen, wie ein Gewitter aus heiterem Himmel? Bleiben wir in Indien. Will mir jetzt jemand sagen, dass die massenvergewaltigten Frauen das in ihr Leben gezogen haben, um daran zu wachsen und daraus zu lernen? Es gibt einige Menschen, die mir jetzt das Argument entgegensetzen, dass ALLES was geschieht selbst gewollt und selbst geleitet ist, wenn auch nur ganz stark „unterbewusst“.

Dazu hörte ich bereits folgende Theorien:

1. „Die Seele des Menschen sucht sich bei der Wiedergeburt die Existenz aus, in der sie leben möchte und ihr ist das Leid dieses Lebens im voraus bewusst. Sie wählt dieses Leben genau aus DEN Gründen aus - nämlich um leiden zu können, um zu lernen.“

Wenn man davon ausgehen möchte, dass es Wiedergeburt gibt und die Seele die Art und den Zeitpunkt der Wiedergeburt selbst bestimmen darf, mag das sehr vernünftig klingen. Die Frage ist: Wo ist der Beweis? Ist das nicht eine schön zusammengebastelte Geschichte, ähnlich die aller anderen Religionen, die uns helfen soll die schwierigen und leidvollen Momente des Lebens zu ertragen?
Mit Sicherheit ja, aber andererseits: Wenn es dem Menschen hilft, es besser zu meistern - warum nicht? Ich möchte nur darum bitten bei Diskussionen fair zu bleiben und es zu nehmen wie es ist. Es ist eben nicht die Wahrheit, sondern lediglich eine Hilfestellung in Form einer Philosophie bzw. Religion. Es ist nicht DIE Wahrheit, sondern nur eine Stütze.

2. Theorie:
Alles Karma.“

Was ein Glück, dass es Karma gibt. Keiner weiß, was es ist, aber jeder labert drum herum oder mitten hindurch. Mit Karma lässt sich alles erklären und alles beweisen. Genauso sinnig wie das Sprüchlein: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen“, oder: „Die Wege des Herrn sind unergründlich.“
Wer hat hier „Bullshit!“ gerufen?
Mit Karma kann ich dann auch der tränen-überströmten Mutter erklären, dass ihr totgefahrenes Kind soviel positives Karma im letzten Leben angehäuft hat, dass es sehr früh gehen durfte und sie als Mutter, in den früheren Daseinsebenen soviel negatives Karma angehäuft hat, dass sie – genau, Sie ahnen es schon – jetzt leiden muss, um ihr Karma auszugleichen und um zu lernen! Wenn Sie nun eine Faust in Ihrem Gesicht spüren, dann kommt die von der Mutter.

Karma – und ich ziehe mir bewusst den Zorn der selbsternannten Trommelschamanen und Heiler vom Rhein bis an die Wupper zu – ist nichts anderes als die esoterisch verklärte Variante des christlichen und deshalb nicht minder fragwürdigen Fegefeuers. „Bist du nicht brav, dann...“
Die einen drohen mit ewiger Verdammnis wegen Sünde, außerehelichem Dingsbums und bieten die Erlösung durch Zahlung der Kirchensteuer und die anderen drohen mit 1000 Wiedergeburten als Wurm, Opfer oder Vollpfosten, wenn man nicht:

a) die Seele reinigt im Weihrauch
b) die Trommel schlägt und singt
c) feengleich um's Feuer tänzelt

Grundsätzlich bin ich gerne Pragmatiker und sage: Wenn es hilft, dann ist es gut, aber bitte vergessen Sie nie, dass viele angebliche Heilungen eben nur Plazeboheilungen sind.

Warum nehmen wir nicht einfach hin, dass Kummer und Leid ein Bestandteil des Lebens ist wie Liebe und Glück?
Wir akzeptieren doch auch warm und kalt, hell und dunkel, laut und leise, Tag und Nacht und vieles mehr. Auch Gut und Böse sind Bestandteile der menschlichen Natur und wir sollten sie anerkennen und sie nicht leugnen und verdrängen. Was wir aus unserem Fokus nehmen, kann unbewusst wachsen und stärker werden. Wir müssen die negativen Aspekte unseres Wesens anerkennen, wahrnehmen und respektieren um sie auflösen zu können. Also sollten wir auch das Leid als Aspekt des Daseins anerkennen.
Kein Mensch hat behauptet, dass es leicht wird. Siehe hierzu auch facebooks Lieblingszitat: „Das Leben ist kein Ponyhof.“ – WOW, da wird jeder Guru blass vor Neid, bei soviel Selbstreflexion. Aber es ist eben etwas Wahres dran.

Die verbissene Suche nach einem Schuldigen oder einem Grund treibt oft seltsame Blüten. Der „Erklär-Bär“ ist unterwegs und möchte uns unbedingt erläutern warum die Welt so tickt, wie wir es oft nicht mögen.
Alle diese Theorien von Gott, Karma und Reinkarnationen dienen nur dazu dem Menschen eine Geschichte zu erzählen, die ihn glauben lassen soll, dass die Welt gerecht ist. Nach dem Motto: Früher oder später zahlen sie alle. Entweder in der Hölle oder bei der nächsten Wiedergeburt. Was, wenn das alles Humbug ist? Was, wenn die Welt nicht gerecht ist, sondern lediglich um Ausgleich BEMÜHT ist? Wie im Arbeitszeugnis: Er war stets bemüht... hat es aber nie hingekriegt ;-)

Das Universum und alle Planeten und alles was darin existiert, sind sich selbst regulierende Systeme. Alle Systeme, ob Planetenanumlaufbahnen mit ihren Gravitationen, Wetter, Pflanzenwelt, Wasserhaushalt oder Tierwelt, sind nur um Ausgleich bemüht. Es geht immer nur darum ein Gleichgewicht herzustellen zwischen Hitze und Kälte, Sonne und Regen, fressen und gefressen werden, aussterben und zu neuer Art mutieren.
Logisch, dass der Mensch sich am ausgleichenden Beispiel der Natur auch sein religiöses System aufgebaut hat, das da lautet: „Die Welt ist gerecht. Wenn ich jetzt viel Gutes tue, dann wird mir auch später viel Gutes widerfahren und wer jetzt Böses tut, wird irgendwann dafür zahlen. Wenn nicht gleich, dann im nächsten Leben.“

Wir lieben diesen Gedanken, weil er gerecht ist. Er dämpft unser Gefühl der Ohnmacht, wenn wir von den Medien wieder einmal zugeschüttet werden mit Hiobsbotschaften von verseuchtem Wasser durch Fracking und Keimen im Kartoffelsalat. Einer MUSS bezahlen – aber Superman ist gerade mal wieder in Urlaub – den Urlaub, den ich mir nicht leisten kann. Böse Welt!

Der Philosoph René Descartes sagte: „Ich denke, also bin ich.“
Vielleicht ist das nur die halbe Wahrheit? Ergänzen wir es: „Ich leide, also bin ich.“ Was passiert dann?

Bitte werfen Sie mir nicht vor, ich würde das Leid begrüßen und empfehlen, man möge sich darin suhlen und es auskosten als Beweis der Leidensfähigkeit und der Existenz. Ich meine damit lediglich, dass man den Versuch starten könnte, das Leid zu umarmen, es anzunehmen als Teil des Lebens, um es in Liebe und Dankbarkeit aufzulösen.

Die praktische Übung dazu, zeige ich Ihnen beim nächsten Mal. Es soll ja auch ein wenig spannend sein.

Thomas Pfitzer


Freitag, 31. Mai 2013

7 Gedanken gegen die Angst

Es häufen sich in meiner Praxis Themen, die sich um die Existenzangst, Angst vor Krieg, Terrorismus und um die große Wirtschaftskrise drehen. Daher dieser, zugegebenermaßen, recht wenig „spirituelle“ Artikel. Aber er passt gut zu den beiden Artikeln über Manipulation (Teil 1Teil 2), die vor kurzem hier auf mymonk.de veröffentlichen durfte.
Geld regiert die Welt, heißt es. Ist das wahr?
Ich behaupte: Angst regiert die Welt!
Deshalb ist die wichtigste Charaktereigenschaft, um ein glückliches Leben zu führen, die Angstfreiheit.
Frei von Angst zu sein ist allerdings schwierig in unserer Zeit – oder war es das schon immer? Ist es vielleicht sogar gewollt, dass wir Angst haben?
Wer es schafft der Bevölkerung Angst zu machen, der hat sie in der Hand.
Die Mainstream-Presse erzählt uns immer und immer wieder, dass da ein Diktator ist, der Atomwaffen besitzt und diese gegen uns einsetzen wird. Also hat dann auch niemand mehr etwas dagegen, dass dieses Land besetzt wird und man die Ölquellen vereinnahmt – ein Schelm, wer schlechtes dabei denkt. Der Beweis für Atomwaffen steht natürlich noch aus.
Das nächste Land hat angeblich Chemiewaffen und ein weiteres ist das Ausbildungszentrum für Terroristen. Ach ja, Terroristen. Wie praktisch sie doch sind. Man muss nur ständig über sie berichten und das Volk ängstigt sich zu Tode und stimmt dem Einsatz von Drohnen und Überwachungskameras an jeder Häuserecke bereitwillig zu. Plötzlich ist es auch völlig in Ordnung, dass Bankkonten und Email-Verkehr ausspioniert werden dürfen.
Freiheitliche Grundrechte werden aufgeweicht und schließlich abgeschafft – alles im Namen der Sicherheit, die ja bekanntlich die Angst so trefflich bekämpft.
Schauen wir mal wovor wir Angst haben und was so durch die Medien geistert. Dann prüfen wir was dran ist an dieser Angst – wie real ist sie wirklich?
Die Liste ist nicht vollständig, aber das muss sie auch nicht sein, denn das Schema der Manipulation ist immer das gleiche. Die Technik zur Aufdeckung und Auflösung, der aus dieser Manipulation resultierenden Ängste, ist ebenfalls immer sehr ähnlich.
Man muss sich nur eine Frage stellen: Wer profitiert von der Angst?
Wir haben: 
Angst vor Nazis, Terroristen, Muslimen, Mietnomaden, zunehmender Gewalt, Staatsbankrott usw.
Lassen Sie uns das nun gemeinsam hinterfragen und prüfen ob die Angst eventuell verschwindet.

1. Angst: Die Gewalt auf den Straßen nimmt zu.

Nimmt sie wirklich zu, oder ist es nicht lediglich so, dass ständig über das gleiche Vergehen wochenlang in jedem Medium berichtet wird? Ist es nicht eher zutreffend, dass wir durch die starke Globalisierung, Vernetzung und Informationsflut über jedes Verbrechen im Detail informiert werden, selbst wenn es in einem Land geschieht, das uns nun wirklich nichts angeht?
Glauben Sie allen Ernstes, dass es 1888 in den dunklen Gassen weniger Messerstechereien und Schlägereien gab als heute? Es gab eher mehr, aber die Menschen haben diese Dinge nur selten erfahren. Lediglich Ausnahmetäter wie Jack the Ripper, der in diesem Jahr in London sein Unwesen begann, schaffte es in die internationalen Schlagzeilen und war in ganz Europa bekannt. Über die meisten anderen Morde und Gewalttaten wurde nicht berichtet und wenn, dann nur in der lokalen Presse. Oder glauben Sie, dass man damals etwas über den Mord an einer Prostituierten geschrieben hätte, wenn er nicht so spektakulär gewesen wäre?
Heute wird jedes Vergehen auf Youtube und Facebook gepostet und zur Staatsaffäre erhoben.
Machen wir uns bewusst:
  1. Es gab schon immer Gewalttaten und es wird sie noch lange geben.
  2. Gewalt wird nicht verhindert durch Kameras und Drohnen, sondern durch Bildung.

2. Angst: Die Neo-Nazis (die Linken, die Salafisten usw.) sind eine Gefahr.

Es gab schon immer radikal denkende Menschen. Die einen sind religiös, die anderen politisch motiviert. Einige davon sind gewaltbereit. Na und? Was bitte schaden 0,5% Rechtsradikale, 0,5% Linksradikale und 0,5% Radikale Moslems? Selbst wenn es jeweils 5% wären, wäre das kein Grund sie zu verbieten. Eine Demokratie, die nicht mit demokratischen Mitteln mit ein paar Prozent Radikalen fertig wird, hat den Namen Demokratie nicht verdient.
Die Gewalttätigen werden so oder so weggesperrt, egal durch was ihre Gewalt motiviert ist. Auch hier gilt: Aufklärung, sprich Bildung, ist allemal besser als Angst, Verbot und Verteuflung; denn das führt nur zu Panik, Diffamierung,  Vorurteilen und weiterer Radikalisierung.
Beantworten Sie sich diese Fragen:
Warum wird jeder Spinner zum Terrorist erhoben?
Wem nutzt die Angst vor Minderheiten oder Terroristen?

3. Angst: Der Staatsbankrott, oder der Bankrott einer Bank, ist eine Katastrophe.

Da gibt es einige Wirtschaftswissenschaftler, die ganz anderer Meinung sind und sagen, dass ein Neubeginn die bessere Alternative zum weiteren Gelddrucken wäre. Ebenfalls verwundert mich, dass es ein paar Staaten gibt, die den Staatsbankrott schon hinter sich haben und denen es damit gar nicht so schlecht erging.
Wenn ihr Metzger an der Ecke Insolvenz anmeldet, wird er dann von uns gerettet? Hinter den Banken stehen letztendlich auch nur Einzelpersonen – es sind keine staatlichen Institutionen, auch wenn einige irrtümlicherweise glauben die FED (Federal Reserve Bank) gehöre dem Volk.
Warum wurden die Banken gerettet? Wem nutzt es?
Glauben Sie nicht, dass die deutsche Verschuldung von über 2000 Milliarden nicht in Wahrheit gleichbedeutend ist mit dem Angstbegriff Staatsbankrott? Sollten wir es dann nicht einfach beim Namen nennen und die Vogel-Strauß-Taktik beenden? Wem nutzt die weitere Schaffung von Geld um Schulden auszugleichen, die niemals endgültig beglichen werden können und nur zu neuen Schulden führen?

4. Angst: Man muss heutzutage Angst haben, alles zu verlieren (durch Mietnomaden, geplatzte Immobilien- und Gold-Blasen, Inflation usw.)

Keine Woche vergeht ohne erschütternde Berichte im Betroffenheitsfernsehen über Mietnomaden, Messies und abrissreife Neubauten. Wendet man sich dann den Illustrierten zu, erfährt man, dass die Goldblase bald platzen muss. Muss sie das? Oder ist es nicht so, dass man uns das einzige, was wirklich von Wert ist, nämlich die Immobilie und den Goldbarren (NICHT verwechseln mit Goldsparbrief – das ist nur Papier!) madig machen will, um uns in Scheinwerte zu locken? Dinge wie Anleihen, Wertpapiere, Fonds usw., die in Wahrheit nichts anderes sind als Papier, das jederzeit vervielfältigt werden kann und somit sofort an Wert verliert?
Es mag sein, dass auch der Goldkurs manipuliert werden kann – aber auch in dem Maße wie ein Aktienkurs? Ist die Menge an physischem Gold unendlich?
Wenn Sie Angst haben Ihre Ersparnisse zu verlieren, sind Sie dann nicht eher bereit das Geld noch schnell für nutzloses Zeug auszugeben, bevor es sich die Inflation oder der Staat zur Schuldendeckung holt?
Wer hat den Nutzen von Ihrer Angst?

5. Angst: Der Euro – die EU – ist alternativlos.

Deutschland ist Exportweltmeister und das nur wegen des Euros.
Nun ja, da muss man schon lachen, denn wo waren denn die Weltmeisterschaften im Export, die wir gewonnen haben?
Haben wir nicht auch schon zu DM-Zeiten gut exportiert?
Was ist so toll daran wertvolle Waren und wissenschaftliches Know-How gegen wertloses Papiergeld zu tauschen?
Sollten wir diese Dinge nicht besser für uns behalten?

6. Angst: Das Vereinte Europa darf nicht zerbrechen.

Warum nicht? Warum müssen wir alle gleichgeschaltet und verwaltet werden?
Warum muss unser Schulsystem und unsere Kultur angeglichen und vereinheitlicht werden?
Warum dürfen sich Staaten nicht ihre Individualität erhalten?
Warum müssen Grenzen offen sein? Für die Menschenhändler und Drogendealer?
Gab es überhaupt jemals ein vereintes Europa, oder ist es nicht so, dass jeder nur möglichst viel aus dem Topf herausnehmen will und möglichst wenig reinlegen möchte?
Wem nutzt eine zentrale Regierung, die weit ab von Kontrolle durch das Volk und die Medien vor sich hin regiert und seine Beamten fürstlich entlohnt?
Ist das wirklich erhaltenswert?
Sie müssen keine Angst haben vor dem Zerfall der Eurozone, der großen Pleite und der vielen kleinen Pleiten. Wenn es etwas gibt, was uns die Geschichte gelehrt hat, dann die Tatsache, dass es nach der großen Veränderung besser war als zuvor. Der Mensch hat schon oft genug bewiesen, dass er alles neu erschaffen kann. Was aber auch erwiesen ist, ist die Eigenschaft des Menschen, sich durch Angst lähmen und manipulieren zu lassen.
Lassen Sie es nicht zu, dass man Sie durch Angst regiert.

7. Angst: Der mangelnde Glaube an Gott ist Schuld am nahenden Untergang.

Als Gott noch von großer Bedeutung war für die Menschen, haben clevere Leute erzählt, dass man in die Hölle kommt, wenn man nicht gottgefällig lebt. Die Angst vor der Hölle wurde zur perfekten Einnahmequelle.
Der Ausruf: „Blasphemie! Ketzer! Verbrennt ihn!“, war häufig zu hören und verhinderte jegliche Diskussion. Ähnlich ist es heute mit der Behauptung: „Verschwörungstheorie!“
Auch das ist ein Totschlag-Argument und verhindert gewollt jede weitere Diskussion. Immer wenn man versucht uns weiszumachen, dass es keine Alternative, keine zweite Meinung geben kann, versucht man unsere Angst zu schüren – sei es politisch oder religiös.
Es gibt entweder viele Götter oder keinen. Äußerst dümmlich ist der Glaube, es gäbe nur einen Gott für eine Art von Gläubigen und der Rest ist gottlos und der Verdammnis preisgegeben. Was für ein Gott wäre das, der die Menschen mit vielen Göttern verwirrt, um sie dann bei Fehlentscheidung für immer verdammen zu können?
Es gibt immer eine Alternative oder einen Ausweg, genauso wie es immer jemanden gibt, der von der Angst und dem Glauben an die Ausweglosigkeit profitiert.
Fragen Sie sich bei jeder Behauptung, die Sie in Angst versetzt: Wem nutzt es?
Und wenn es Ihnen nicht nutzt – lassen Sie es!