Donnerstag, 31. Januar 2013

9 Verhaltensmuster, die der Motivation im Wege stehen


9 Verhaltensmuster, die der Motivation im Wege stehen

Was hindert uns eigentlich daran, die Dinge in Angriff zu nehmen, die wir doch so gerne tun möchten?


Warum begehen wir Fehler immer wieder, obwohl uns in wachen und klaren Momenten der Besinnung deutlich wird, was uns diese falschen Entscheidungen an Zeit, Geld und Lebensqualität kosten?


Diese Fragen mit „Faulheit“ zu beantworten wäre zu einfach und wenig schmeichelhaft. Leider ist das, was die Gehirnforschung zu diesem Thema herausgefunden hat, ebenso unangenehm. Der einzige Trost ist, das diese Eigenschaften mehr oder weniger stark bei allen Menschen ausgeprägt bzw. vorhanden sind. Wer es nun schafft sich dieser natürlichen Mängel menschlicher Programmierung jederzeit bewusst zu sein und dem entgegen zu handeln, hat einen außerordentlichen Vorteil gegenüber den restlichen 7 Milliarden.


Die meisten Motivationsseminare arbeiten nach dem Prinzip: Rede den Teilnehmern mit hypnotischem Gequatsche ein Vakuum unter die Schädeldecke, kassiere das Honorar und lasse dich nie mehr blicken. Das „Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst“ – Gerede ist ebenso alt, wie es dämlich ist. Diese Kurzzeithypnose hält ein paar Wochen an, erhöht kurzfristig die Verkaufszahlen und die Terminfrequenz der Außendienstmitarbeiter und verpufft dann vollständig. Merke: Nur darüber reden, darüber lesen oder sich berieseln lassen in Form von Vorträgen und Hypnose-CDs, bringt langfristig überhaupt nichts.Man muss die Zusammenhänge verstehen und seine Handlungsmuster dem neuen Wissen kontinuierlich anpassen. Nur so wird Wissen zur Handlung und die Handlung zum Automatismus.


Von natur aus beherrscht uns der „innere Schweinehund“, dem wir uns jetzt einmal aus der Sicht der Psychologen und Gehirnforscher widmen wollen.Der innere Schweinehund, wie ihn der Volksmund so bildhaft bezeichnet, setzt sich aus verschiedenen typisch menschlichen Verhaltensweisen zusammen, die ich nachfolgend schildern möchte. Wer sich weigert, sich hier wieder zu erkennen – keine Panik – auch das ist völlig menschlich und wird im Abschnitt „Leugnung“ beschrieben. Alles ganz normal.Was ist das, der „innere Schweinehund“ und aus welchen charakterlichen Bestandteilen setzt er sich zusammen?


Verhaltensmuster 1: Vermeidungsmotivation

Die meisten Entscheidungen, die wir treffen, entstehen aus der Vermeidungs- und nicht aus der Zielmotivation heraus. Psychologen und Hirnforscher erklären das so: In 70% aller Entscheidungen fällt es uns leichter, Gründe zu finden etwas NICHT zu tun, als Gründe dafür zu finden es zu TUN. Da wir gerne den Weg des geringsten Widerstands gehen, haben wir also in 70 von 100 Entscheidungen die bequeme Vermeidung gewählt.Einige Wissenschaftler sprechen auch von einer Art Energiesparmodus – der Mensch versucht immer Energie zu sparen für magere Zeiten. Das scheint ein Überbleibsel aus der Zeit zu sein, als Nahrung knapp und das Verlassen der Höhle mit großen Gefahren verbunden war.

Verhaltensmuster 2: Fluchtziel

Viele Dinge, die sich ein Mensch vornimmt entstehen, weil er sich in der jetzigen Situation unwohl fühlt. Wir wollen weg von stressigen Umgebungen, weg von der Firma oder raus aus der Beziehung. Ein wirkliches Ziel haben wir aber nicht. Fluchtziele führen meist zu Situationen, die zwar anders, aber nicht wirklich besser sind. Fluchtziele führen dazu, dass man das Erstbeste nimmt, das einem die Flucht ermöglicht. Das Erstbeste ist aber nur kurzfristig gut genug. Sobald sich die erste Blindheit gelegt hat und wir die Mängel erkennen, wollen wir auch dort wieder weg. Das nächste Fluchtziel ist definiert.Fluchtziele entstehen, weil sich der Mensch auf das Negative fokussiert, auf das was er NICHT mehr haben will. Fluchtziele sind – und machen uns richtungslos. Fluchtziele eröffnen uns durch ihre Richtungslosigkeit viele Möglichkeiten, die aber nur sehr selten zu einer Verbesserung führen.

Verhaltensmuster 3: Der Preis ist zu hochManchmal warnt uns unsere Intuition, unser Unterbewusstsein. Wir spüren instinktiv, dass der Preis zu hoch ist, den wir zahlen werden. Das Unterbewusstsein blockiert den Beginn „der guten Vorsätze“, schiebt ihn hinaus, lässt uns krank werden oder weicht das Ziel immer mehr auf, bis wir es schließlich ganz beiseite schieben. Das gesetzte Ziel ist nicht richtig gewählt.
Haben wir einige unserer Ziele auf diese Art in Nichts aufgelöst, schleicht sich bei uns schnell der Gedanke ein, dass wir erst gar keine Ziele definieren brauchen, da wir sie ja sowieso nie anpacken. Ergebnis: Null Motivation.


Verhaltensmuster 4: Leidensfähigkeit

Ständiges Leiden macht süchtig. Man kann nach allen Emotionen süchtig werden – auch nach negativen, wie Trauer, Zorn, Frust, Traurigkeit usw. Je länger diese Emotion gelebt wird, desto mehr verstärkt sie sich. Nicht nur Bewegungsabläufe werden durch ständiges Wiederholen gelernt und automatisiert, auch Gedankenabläufe vertiefen und verstärken sich durch diese Art der Konditionierung. Wenn wir erst gewohnt sind zu leiden, sind wir nicht mehr bereit etwas zu ändern. Wir werden süchtig und suhlen uns im Leid. Wir jammern anderen Menschen etwas vor damit wir im Mittelpunkt stehen, schieben die guten Ratschläge aber sofort mit gekonnten Gegenargumenten beiseite: „Habe ich schon versucht – nützt ALLES nichts.“ Damit ist auch gleich der nächste gute Rat eliminiert. Die Motivation zur Veränderung sinkt.

Verhaltensmuster 5: Status Quo erhaltenUnser Gehirn versucht immer den Ist-Zustand zu erhalten, auch dann, wenn dieser Zustand unangenehm ist. Die Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten ist größer als die Angst vor dem wohlbekannten Unangenehmen. Jedes Ziel setzt die Bereitschaft zur Veränderung voraus. Wir haben aber genau vor diesen Änderungen Angst, da ihre Ergebnisse ungewiss sind.Den Jetzt-Zustand kennen wir. Wir glauben diesen Daseinszustand unter Kontrolle zu haben und ihn zu beherrschen. Tatsächlich aber beherrscht uns die Angst vor Veränderung.


Verhaltensmuster 6: Angst vor Fehlentscheidungen

Der Mensch fürchtet sich davor Fehlentscheidungen zu treffen. Um Fehler zu vermeiden, entscheiden sich viele Menschen dazu keine Entscheidungen zu treffen und Probleme auszusitzen, wodurch sich die Probleme allerdings meist vervielfachen. Gute Beispiele hierfür finden wir in der Politik und im Management. Das ist auch der Grund für das Einschalten von Beraterfirmen. Denen kann man dann die Schuld in die Schuhe schieben und sich selbst aus der Verantwortung stehlen. Angst killt Motivation.

Verhaltensmuster 7: LeugnungDer Mensch ist ein Ausredenspezialist. Hat man einen Fehler begangen, leugnet man diesen und sucht krampfhaft nach Ausreden und Argumenten, die die Fehlentscheidungen rechtfertigen, wodurch man sich immer mehr in Fehler verstrickt. Gemachte Fehler werden aber nicht nur schöngeredet, um vor seinen Mitmenschen das Gesicht zu wahren, sondern auch um vor sich selbst weiter bestehen zu können – schließlich war man ja immer gerne bereit den anderen ihre Fehler vorzuwerfen. Wer will da schon die eigenen Fehler zugeben?


Verhaltensmuster 8: Selbstüberschätzung

Die meisten Menschen neigen zur Selbstüberschätzung. Bei Umfragen und nachfolgenden Tests stellte man fest, dass der Mensch seine eigene Leistungsfähigkeit und sein Wissen höher einschätzt, als es tatsächlich ist. Besonders die inkompetenten Menschen, schätzen ihr Wissen hoch ein.Inkompetenz sorgt nicht nur dafür, dass man Fehler macht, sondern auch, dass man diese Fehler nicht erkennen kann. Wenn jemand mit der Rechtschreibung auf Kriegsfuß steht, kann er auch die gemachten Fehler nicht erkennen und hält sein Schreiben für gut und fehlerfrei. Wird er kritisiert, ist er beleidigt und fühlt sich ungerecht behandelt, da er seine Fehler nicht als solche wahrnimmt. Er glaubt er sei im Recht und beharrt darauf. Daher sind die inkompetentesten Menschen gleichzeitig die uneinsichtigsten.Da man also glaubt, es sei alles in Ordnung, ändert man nichts. Diese Haltung wirkt der Motivation für neue Ziele und Veränderungen entgegen. Inkompetente wollen keine Veränderungen.

Verhaltensmuster 9: Unverwundbarkeitsglaube

Der Glaube an die eigene Unverwundbarkeit bzw. das eigene Glück ist anscheinend tief im menschlichen Denken verwurzelt. Befragungen ergaben, dass Jungvermählte zwar das Scheitern ANDERER Ehen in 50% der Fälle für wahrscheinlich hielten, aber das Scheitern der eigenen Ehe für unmöglich. Auch Raucher sind anscheinend der Meinung, dass Lungenkrebs nur die anderen bekommen. Sie fanden alle viele Argumente, warum ausgerechnet sie KEINEN Krebs bekommen werden. Zu ganz ähnlichen Ergebnissen kamen Untersuchungen, die sich mit den Themen Unfälle, Betrug usw. befassten. Das Negative passiert immer nur den anderen, selbst wenn man selbst zur gefährdeten Gruppe gehört.

Wer sich dieser Naivität hingibt, kann natürlich keine Motivation aufbauen um etwas an sich und an seinem Leben zu ändern – es ist ja alles in bester Ordnung.


Wenn Du Dich an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt hast, ist das ein Grund zur Freude – kein Grund zur Verzweiflung! Wie bereits gesagt: Das alles ist menschliches Verhalten, das uns alle betrifft. Wenn wir uns dieses Wissen um das Zustandekommen unserer Emotionen und Handlungen hin und wieder vor Augen führen, verbessern wir uns ständig und eine fehlende oder schwache Motivation ist bald kein Thema mehr.



Praxis für Leistungscoaching und Mentaltraining

Thomas Pfitzer
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
0621 592 48 92
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coach@wingwave-rhein-neckar.de

Sonntag, 20. Januar 2013

bei der Selbsterkenntnis hört der Spaß auf!


Bei der Selbsterkenntnis hört der Spaß auf!
Auf einer Geburtstagsfeier kam ich mit einem Mann ins Gespräch, der mich ein wenig über meinen Beruf ausfragte. Wir kamen von NLP zur Meditation und von der Hypnose zum Huna. Bei den Themen Stress-Prävention, Abbau von Ängsten und Aufbau von Selbstbewusstsein war er interessiert und erachtete meine Arbeit als sinnvoll. Das änderte sich schlagartig, als wir mehr zur philosophischen Betrachtungsweise wechselten und es um Themen wie Selbsterkenntnis, Lebenssinn, Vergebung, Selbstverzeihen und die daraus resultierende Gelassenheit ging.
Er wollte partout nicht gelassen sein. „Ich will mich ärgern. Ich habe ein Recht mich zu ärgern – über Dummheit, Inkompetenz, Korruption und Vetternwirtschaft und vieles mehr. Zum Beispiel darüber, dass die EU klammheimlich die Wasserversorgung privatisieren will und man damit schon begonnen hat. In Portugal hat man eine bankrotte Gemeinde gezwungen die Wasserrechte zu verkaufen. Die Bürger haben jetzt eine Preissteigerung von 400% zu tragen und die Wasserqualität ist auch noch schlechter geworden!“
Er war sichtlich zornig. Ich hatte den Artikel über die Portugiesische Gemeinde auch gelesen und wir unterhielten uns ein wenig über die ca. 2% der Weltbevölkerung, die 90% der Ressourcen besitzen und ihre Macht und ihren Reichtum dazu nutzen selbiges zu vermehren. Gerade so, als mache es Sinn aus einem Privatvermögen von 200 Millionen, eines von 300 Millionen zu machen. Auch mir ist nicht ganz klar, was man mit soviel Geld anfangen soll, aber bitte – wen es glücklich macht…
Was passiert aber mit meiner Lebensqualität, wenn ich mich über Dinge ärgere, die ich nicht ändern kann? Kann ich wirklich nicht?
Mein Gesprächspartner war der Meinung, dass man machtlos wäre gegen die Entscheidungen der Politiker. Wer sich allerdings in diese Opferrolle begibt, dem bleibt am Ende tatsächlich nur der Frust. Aber es gibt andere Möglichkeiten. Er könnte sich politisch betätigen und zumindest Unterschriftensammlungen im Internet unterstützen und weiterverbreiten, die sich mit genau diesen Themen befassen. Es ist ja wirklich nicht so, als gäbe es keine Plattformen im Internet bei denen man sich engagieren könnte.
Diesen Vorschlag lehnte er aber ab. Er habe für so etwas keine Zeit. Er zahle Steuern, damit sich andere darum kümmern.
Um auf die Lebensqualität zurück zu kommen: Aktiv etwas dagegen tun ist eine Möglichkeit – den Stressfaktor durch Selbsterkenntnis beseitigen, ist die zweite Variante. Genau an diesem Punkt wurde unser Gespräch zum Streitgespräch, da ihn meine Behauptungen erst richtig auf die Palme brachten.
Ich behauptete folgendes:
Alles, worüber sie sich bei anderen Menschen ärgern, ist ihr eigener Charakterzug. Ihr Gegenüber hält ihnen einen Spiegel vor, in dem sie ihr eigenes (unschönes) ICH erkennen. Sie erkennen in der anderen Person eine Charaktereigenschaft, die sie nicht haben möchten und die sie auch permanent bei sich selbst leugnen. Ihr Unterbewusstsein ist sich dieser Eigenschaft aber durchaus bewusst und signalisiert ihnen das durch Zorn.
Hätten sie diese Eigenschaft nicht, würden sie sich über den anderen nicht ärgern. Er würde sie nur verwundern aber nicht aufregen; vielleicht hätten sie sogar Mitleid mit ihm, weil ihnen bewusst wäre, wie schwer es dieser Mensch mit so einem Charakter haben muss. Schließlich werden schlechte Eigenschaften selten geliebt, oder?
Die Buddhisten, die Huna-Heiler und einige Philosophen sagen nun folgendes: Alles was du leugnest, verdrängst und bekämpfst wird stärker – das gilt auch für schlechte Charaktereigenschaften. Was du in Liebe annimmst, dir vergibst und anderen vergibst, löst sich auf. Dafür gibt es schöne Übungen im NLP, der energetischen Psychologie und einigen Meditationspraktiken.
Wer diese Übungen macht, hat sich nach einiger Zeit seine Blockaden und Hemmnisse vergeben. Das führt dazu, dass sie sich Stück für Stück auflösen. Erst langsam, dann immer öfter kommen falsche Handlungsweisen, die wie automatisch abgespulte Programme ablaufen, in unser Wachbewusstsein und können dann noch rechtzeitig gestoppt oder gemildert werden, bis sie schließlich ganz verschwinden.
Da wir uns nun selbst von diesen Denk- und Handlungsweisen befreit haben, regen wir uns über gleiche Handlungen bei anderen Menschen nicht mehr auf. Wir werden gelassen, denn wir können verzeihen und sind glücklich, selbst nicht mehr so zu agieren.
Diese Gelassenheit wird zu unserer Ausstrahlung. Andere erkennen diese friedvolle Ausstrahlung und passen sich an. Da wir nicht mehr aggressiv reagieren, hat auch unser Gegenüber keinen Grund mehr dazu.
Was meinem Gesprächspartner an diesem Abend so schwer viel, war anzuerkennen, dass auch er Korruption und Vetternwirtschaft unterstützt. Natürlich tut er das nicht – aber nur deshalb, weil er nicht die Möglichkeit dazu hat. Er ist kein Politiker oder hoher Beamter, der sich für die Unterzeichnung eines leicht geänderten Gesetzestextes mal schnell ein Einfamilienhaus dazu verdient. Was wäre aber, wenn er in dieser Position wäre? Was wäre mit uns allen? Würden wir ein großzügiges Angebot eines namhaften Konzerns, der die Wasserversorgung privatisiert haben möchte, um in dieses Geschäft einzusteigen, ablehnen? Ganz ehrlich? Ist es nicht so, dass die Möglichkeit der Korruption uns erst korrupt macht? Haben wir dann das Recht uns aufzuregen?
Nein, aber wir haben das Recht aktiv zu werden – unseres Seelenfriedens und unserer Gelassenheit zuliebe!
Das Leben ist nur geliehen. Wir müssen es zurückgeben – früher oder später. Die Frage ist nicht wann wir es zurückgeben, sondern in welchem Zustand.
Text von und herzlichen Dank an:
Thomas Pfitzer
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Freitag, 11. Januar 2013

Gute Vorsätze 2013


Warum die guten Vorsätze für das neue Jahr so selten umgesetzt werden.


Grund 1: Vermeidungsmotivation
Die meisten Entscheidungen, die wir treffen, entstehen aus der Vermeidungs- und nicht aus der Zielmotivation heraus. Psychologen und Hirnforscher erklären das so: In 70% aller Entscheidungen fällt es uns leichter, Gründe zu finden etwas NICHT zu tun, als Gründe zu finden es zu TUN.

Grund 2: Fluchtziel
Viele Dinge, die sich ein Mensch vornimmt entstehen, weil er sich in der jetzigen Situation unwohl fühlt. Wir wollen weg von stressigen Umgebungen, weg von der Firma oder raus aus der Beziehung. Ein wirkliches Ziel haben wir aber nicht. Fluchtziele führen meist zu Situationen, die zwar anders, aber nicht wirklich besser sind. Fluchtziele führen dazu, dass man das Erstbeste nimmt, das einem die „Flucht“ ermöglicht. Das Erstbeste ist aber nur kurzzeitig gut genug.

Grund 3: Abgleich mit den inneren Werten
Viele Ziele, die sich Menschen setzen, sind gar nicht ihre eigenen Ziele. Sie werden „eingepflanzt“ durch Freunde, Familie und Werbung. Da wir uns zu sehr mit der Aussenwelt und zu wenig mit uns selbst befassen, sind wir Manipulationen oft hilflos ausgeliefert und glauben, bestimmte Dinge tun zu müssen und halten das für unsere Ziele. Haben wir sie dann erreicht, sind wir unglücklich.

Ziele müssen hart erarbeitet werden. Man muss viel über sich wissen und erkennen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Denn kein Ziel, keine Veränderung gibt es umsonst. Da helfen auch keine noch so netten Weisheitssprüche. Veränderungen, die erfolgreich sein sollen, müssen erkämpft werden.

Ich kann hier nur kurz die wichtigsten Punkte für die Zielerrarbeitung und -erreichung beschreiben.
Systeme entwickeln sich immer in die Richtung, in welche wir die Aufmerksamkeit lenken“ besagt ein Lehrsatz aus der Systemtheorie.
Ziele sind solche Aufmerksamkeitspunkte. Sobald ein Ziel gesetzt ist, beginnt das Gehirn automatisch mit dem Prozess der Zielerreichung. Wir fokussieren uns auf ein Ziel, machen uns ein Bild davon und stellen uns vor, wie wir dieses Ziel erreichen und wie wir uns dabei fühlen. Das „Fühlen“ ist in Verbindung mit einem Bild besonders wichtig, weil Emotionen sich am besten in Form von Bildern im Gehirn speichern lassen. Verstärken kann man diese Ziel-Emotion durch eine Visualisierung mit allen Sinnen. Das bedeutet, dass wir uns im Moment der Zielerreichung wie in einem Film visualisieren und uns dabei nicht nur sehen, sondern alle Sinne (Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken) mit einbeziehen. Man könnte sich zum Beispiel eine Feier vorstellen und dabei den Klang der anstoßenden Sektgläser „hören“, die Stimmen von Freunden, die zum Erfolg gratulieren, den Duft des Bratens auf dem Buffet usw. Je deutlicher und prägnanter die Visualisierung ausfällt, desto stärker ist die Fokussierung des Unterbewusstseins.

Daher ist es auch wichtig bei größeren Zielen einzelne Etappenziele festzulegen und diese bei Erreichung gebührend zu feiern. Die Feier und die Belohnung für den (Teil)-Erfolg, sorgt für einen weiteren Antrieb im Unterbewusstsein. Man gewinnt bei jedem Teilsieg an Selbstvertrauen und erkennt, besonders bei großen Zielen, dass man voran kommt.
Etappenziele haben auch den Vorteil, dass auftretende Schwierigkeiten leichter behoben werden können. Man muss nur ein Etappenziel ändern oder verschieben. Am großen Ziel ändert es nichts. Hat man keine Etappenziele eingebaut, neigt man bei der ersten größeren Blockade schneller dazu, das ganze Ziel sausen zu lassen.
Erfolgreiche Sportler nutzen diese Mentaltrainingstechniken regelmäßig. Sie visualisieren sich beim gelungenen, perfekten Ablauf ihrer Disziplin und sehen sich danach auf dem Siegerpodest oder umgeben von Trainern und Betreuern, die ihnen gratulieren. Die Redewendung: „Das Ziel klar vor Augen haben“, kann man wörtlich nehmen.

Viele verwechseln aber Wünsche mit Zielen.
Es ist durchaus richtig, dass Menschen, die sich intensiv etwas wünschen, das auch bekommen. Nicht umsonst waren die Bücher „Bestellungen beim Universum“ und ähnliche Werke ein großer Erfolg. Wenn sich Menschen intensiv etwas Wünschen und es wie oben beschrieben visualisieren, ist das Gehirn auf dieses Ziel fokussiert und man beginnt spezifisch die Dinge wahrzunehmen, die zur Wunscherfüllung führen. Früher oder später wird das „Wunschziel“ erreicht.
Nur - heißt es nicht auch: „Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen?“

Bestellungen funktionieren, weil wir unser Gehirn, sprich Unterbewusstsein, durch Visualisierung des Zielergebnisses auf genau dieses Ziel programmieren. Wir fokussieren uns auf eine bestimmte Sache und sehen dadurch nur noch Dinge, die uns auf dem Weg zum Ziel halten. Im negativen Sinne funktioniert das natürlich auch bestens. Negative Glaubenssätze werden dadurch verstärkt, weil unser Verhalten unbewusst die Glaubenssätze beweisen will. Diese Self-Fullfilling-Prophecy ist lange bekannt und wird in alten magischen Ritualen ebenso genutzt, wie in der modernen Psychologie. Das Problem bei diesen Spielchen mit der "positiven Fokussierung" ist der, dass scheinbar niemand auf die Idee gekommen ist, dass ALLES SEINEN PREIS hat. Verlange ich an einer Stelle viel, werde ich an anderer Stelle dafür etwas hergeben müssen. Ich kann nicht immer nur fordern. Kluge und sinnvolle Ziele müssen richtig erarbeitet und die Folgen analysiert werden. Ich muss mir klar sein, was es für Folgen für meine Gesundheit, Familie, Umwelt, Natur, Freunde usw. haben wird - und ob ich bereit bin den Preis (Einsamkeit, viel Arbeit, Neid anderer usw.) zu zahlen.

Viele Menschen erreichen tolle Ziele und sind trotzdem tot-unglücklich Warum gibt es wohl so viele Stars die Drogen, Tabletten und Alkohol konsumieren oder sich das Leben nehmen? Wir sind fassungslos, wenn wir erfahren, dass sich ein Mensch, der (angeblich) alles erreicht hat, was man sich nur Wünschen kann, den Freitod gewählt hat oder sich langsam aber sicher selbst gesundheitlich ruiniert. Diese Menschen haben ihre großen Wünsche umgesetzt, ohne sich des Preises bewusst zu sein. Sie hätten vielleicht ein anderes Ziel gewählt, wenn sie ihr Ziel vorab richtig analysiert hätten.

Ein gutes Ziel ist etwas, was ich zuerst mit meinen inneren "Werten" abgleichen muss. Werte sind zB: Gesundheit, Familie, Treue, Ehrlichkeit und viele mehr. Monetäre Ziele fallen da ganz schnell durch, weil "innere Werte" nichts mit Geld zu tun haben.
Werte üben in unserem Unterbewusstsein immer mehr Macht aus als das Ziel. Passt also ein Ziel nicht zu meinen inneren Werten, werde ich es entweder nicht erreichen, weil mein Unterbewusstsein blockiert, oder ich erreiche es und bin unglücklich, weil der Preis zu hoch war. Das allein ist der Grund, warum Bestellungen beim Universum nicht wirklich sinnvoll sind. Sie sind einfach zu wenig durchdacht.

Wie finde ich mein ökologisches, sinnvolles Ziel?
Ziele werden geplant, Hindernisse analysiert und Möglichkeiten der Beseitigung erarbeitet. Nötige Ressourcen werden aufgelistet, fehlende Ressourcen beschafft oder erarbeitet.
Die intensive Beschäftigung mit dem Ziel und das Erkennen von Hindernissen und möglichen Folgen für uns und andere, ist der eigentliche Unterschied zwischen Ziel und Wunsch.

Die Erarbeitung eines sinnvollen und erreichbaren Ziels, das uns nicht mehr kostet, als uns lieb ist, ist ein gutes Stück Arbeit. Es müssen nicht nur zuerst die Werte erkannt werden, sondern auch die Universalgesetze (Gesetz der Anziehung und Gesetz der Polarität) müssen verstanden werden. Bloßes Wünschen und Hoffen ist zu wenig.



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