Familienaufstellungen,
Organisationsaufstellungen und verdeckte Aufstellungen
Eine
Systemaufstellung ist der Oberbegriff für verschiedene
Aufstellungsformate.
Die Familienaufstellung und die Organisationsaufstellung in Unternehmen und Organisationen sind hier wohl die bekanntesten.
Die Familienaufstellung und die Organisationsaufstellung in Unternehmen und Organisationen sind hier wohl die bekanntesten.
Zielsetzungen können dabei allgemeine Klärungsanliegen oder Fragen zum Management und Selbstmanagement innerhalb sozialer Systeme z.B. aus dem beruflichen und privaten Kontext sein.
Aufstellungen
sind äußerst hilfreich zur Konfliktklärung oder wenn ein Mensch
sich nicht zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann.
Wichtig ist, dass es keine Einmischung und Deutung durch den Aufstellungsleiter gibt. Es darf auch nicht durch Suggestivfragen manipuliert werden. Der Klient entscheidet selbst was und wie er aufstellen möchte. Es darf keine Einflussnahme durch den Aufstellungsleiter stattfinden, was bei der Hellinger-Methode nicht gewährleistet ist. Besonders aus diesem Grund haben sich systemische Therapeuten von dieser Art der Aufstellungsarbeit distanziert.
Ebenso halte ich das Aufstellen von "Stellvertretern" nicht für zwingend nötig.
Es genügt wenn an einer Aufstellungen nur die betroffene Person teilnimmt und alle gewünschten Positionen und Rollen selbst übernimmt, um durch diesen Perspektivenwechsel eine neue, differenzierte Sicht auf das Thema zu bekommen.
So kommt es beim Klienten von innen heraus zu einer neuen Erkenntnis und dem gewünschten Lern- und Veränderungsprozess.
Stellvertreter
sind dafür nicht unbedingt erforderlich. Es erhöht lediglich die
Kosten der Sitzung und kann dazu führen, dass die Vertreter ihre
eigenen Sichtweisen manipulierend einfließen lassen. Zudem werden
bei Aufstellungen oft Themen bearbeitet, die eigentlich nur den
Klienten und höchstens noch den Coach/Therapeuten etwas angehen.
Lesen sie hierzu auch eine sehr detaillierte Abhandlung von Prof. Dr. Reich zum Thema Systemaufstellungen. Das PDF können Sie auf meiner Webseite http://wingwave-rhein-neckar.de unter dem Link „Downloads“ herunterladen.
Ich
möchte jetzt speziell auf eine sehr interessante Variante der
Aufstellungsarbeit eingehen – die verdeckte Aufstellung.
Nehmen
wir als Beispiel eine verdeckte „Dilemma-Aufstellung“.
Ein
Dilemma haben wir dann, wenn wir uns zwischen zwei oder mehr
Möglichkeiten, bzw. Lösungswegen nicht entscheiden können.
Ein
rein rationaler Lösungsweg wäre, die Vor- und Nachteile der
Varianten aufzunotieren und sie gegeneinander abzuwägen. Leider
zeigt es sich hier schnell, dass gewisse Vor- und Nachteile nicht so
leicht mit anderen Faktoren zu vergleichen sind, weil
unterschiedliche Emotionen damit verknüpft sind, die sich nicht
abwägen lassen.
Bei
der verdeckten Aufstellung erfühlt man die Situation und lässt sich
auf das enorme „Wissen“ seines Unterbewusstseins ein, ohne sich
vom Denken des Wachbewusstseins ablenken oder manipulieren zu lassen.
Das, was wir denken ist nicht die Wahrheit, sondern nur die Folge von
Erziehung, Suggestion und Erfahrungen, die selbst wiederum durch
unser eigenes Handeln beeinflusst wurden.
Nehmen
wir als Beispiel das Dilemma „14 Tage Badeurlaub auf Gran Canaria
oder 14 Tage Wanderurlaub in den Alpen“. Wir schreiben eine Karte
mit Gran Canaria und eine mit Alpen. Eine weitere Karte lautet „keins
von beiden“ und eine „beides“. Diese Karten legt der Klient
verdeckt (ohne zu wissen was auf der jeweiligen Karte steht) auf den
Boden des Raumes. Wo er welche Karte hinlegt, bleibt ihm überlassen.
Wir
bringen den Klienten nun mit der Milton-Sprache (Milton Erikson,
Hypnosetherapeut) in einen entspannten, Trance-ähnlichen Zustand und
lassen ihn beschreiben was er spürt und wie er sich fühlt, wenn er
auf einer der Karten steht.
Wir
notieren die Aussagen ohne sie zu werten. Möglich ist lediglich,
sich die einzelnen Aussagen noch näher beschreiben zu lassen. Nach
jeder Karte machen wir eine Pause und lenken vom eigentlichen Thema
ab, um den Klienten wieder in eine neutrale Stimmung zu bringen.
Wenn
alle Karten (Positionen) erfühlt und beschrieben wurden, decken wir
eine nach der anderen auf, nachdem wir das Gesagte noch einmal
vorlesen.
Die
Ergebnisse sind erstaunlich. Dem Klienten wird schnell klar, was die
einzelnen Aussagen für ihn bedeuten. Auch hier darf der
Aufstellungsleiter nicht werten. Wurde zum Beispiel in unserem Fall
die Karte „beides“ am positivsten bewertet, könnte man durch
weitere Karten ermitteln was mit „beides“ gemeint ist:
Wanderurlaub auf Gran Canaria wäre eine Lösung des Dilemmas, ebenso
wie „beide Urlaube“ machen und jeden Urlaub dann eben nur eine
Woche.
Es
ist immer wieder faszinierend zu sehen, dass die Beschreibungen der
Emotionen nach dem Aufdecken der Karten soviel Klärung bringen. Bei
kniffligeren Themen ist dann aber schon etwas Erfahrung nötig um zu
einem optimalen Ergebnis für den Klienten zu kommen.
Bei
dieser Art der Aufstellungsarbeit ist eine Manipulation
ausgeschlossen, wenn sich der Aufstellungsleiter an die Regeln hält
und nicht durch Suggestivfragen beeinflusst.
Praxis
für Leistungscoaching und Mentaltraining
Thomas
Pfitzer
Uhlandstr.
8
67069
Ludwigshafen
coach@wingwave-rhein-neckar.de
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