Glücklich sein - Das Wichtigste aus der Glücksforschung Teil 1
Unsere
Kultur hat ein Denken etabliert, dass man kurz so zusammenfassen
kann: Schöne Lebensumstände machen glücklich. Diese Philosophie
haben Menschen entwickelt, die uns etwas verkaufen möchten was
angeblich zu unserem Glück beiträgt. Autos, Möbel, teure Reisen,
Flachbildfernseher und 99 Programme plus Pay-TV.
Wie
Sie gleich erfahren werden, sind das genau die Dinge, die kein Mensch
braucht um glücklich zu sein.
Wir
machen also unser inneres Glück von den äußeren Umständen
abhängig. In Wirklichkeit ist es jedoch umgekehrt. Die Umstände
sind von unserem Inneren abhängig, von unserem Denken und unseren
Empfindungen.
Wenn Sie Angst haben, dass bestimmte Ereignisse in Ihr Leben treten könnten, werden Sie diese Angst widerspiegeln. Sie fokussieren sich auf Angst einflößende Situationen und nehmen Sie ganz intensiv und bewusst wahr. Sie ziehen damit diese Ereignisse an, die Ihnen erneut Angst machen. Das Gleiche gilt für Ihre Sorgen. Sorgen ziehen Ereignisse an, die Ihnen Grund zur Sorge geben.
Mangeleinstellungen
sind besonders schlimm. Auch ein Grund warum „Bestellungen beim
Universum" nicht wirklich eine gute Idee sind. Denn Ihre
Bestellung entsteht aus einem Mangel. Wenn Sie sich einen Partner
wünschen, dann doch nur weil Sie gerade keinen haben und einsam
sind. Also ist die Emotion, die hinter Ihrer Bestellung liegt
„Einsamkeit." Damit fokussieren Sie sich auf Ihren Mangel und
er wird Ihnen dadurch nur noch mehr bewusst. Sie strahlen dann genau
diese Einsamkeit aus und wirken dadurch nicht gerade anziehend auf
andere.
Besonders tragisch wird es, wenn Sie sich machtlos fühlen. Machtlosigkeit erzeugt die negativsten Realitäten in Ihrem Unterbewusstsein. Wenn Sie das Gefühl der Machtlosigkeit haben, befinden Sie sich in der Opferebene. In dieser Ebene gibt es keine Weiterentwicklung. Sie müssen diese Ebene sofort verlassen, indem Sie sich Situationen vor Augen führen, in denen Sie erfolgreich und wirksam gehandelt haben. Hier haben Sie bewiesen, dass Sie nicht machtlos sind. Übertragen Sie diese Denk- und Handlungsweise auf Ihre Problemsituation und verlassen Sie die Opferebene indem Sie handeln.
Die
Emotion der Machtlosigkeit zieht Ereignisse und Umstände an, durch
die wir uns erneut machtlos fühlen.
Die
nachfolgende kurze Zusammenfassung einiger Ergebnisse aus dem Bereich
der Glücksforschung verdeutlicht, dass es nicht einfach ist
glücklich zu sein. Es ist etwas an dem wir kontinuierlich arbeiten
müssen. Das Glücksempfinden ist leider nicht von Dauer.
Glück
entsteht in einem Teil des Gehirns, im limbischen System, das
auch das „emotionale Gehirn" genannt wird. Das Glücksgefühl
ist individuell und setzt sich daher auch bei jedem Menschen aus
einem ganz speziellen Cocktail von Neurotransmittern und Hormonen
zusammen.
Wozu
ist die Glücksemotion gut?
Das
Glücksgefühl fördert die psychische und physische Gesundheit,
sowie kognitive Fähigkeiten, Flexibilität und Kreativität. Wir
lernen leichter wenn wir glücklich sind und handeln auch
moralischer. Glück und das Gefühl der Zufriedenheit begünstigen
beruflichen Erfolg, fördern das Engagement im Job und erhöhen die
Produktivität. Glücksemotionen optimieren Denk- und
Verhaltensweisen und führen zu positiven Wahrnehmungen. Dadurch
grübeln wir weniger über Probleme, wodurch wiederum das Erleben von
Glück gefördert wird.
Glückliche
Menschen haben ein aktiveres leben, was besonders im Alter von großer
Bedeutung ist. Glück erzeugt eine höhere Bewusstheit, mehr
Sensibilität und Offenheit für die Realität. Glückliche Menschen
sind empathischer und sozial engagierter. Glück sorgt für eine
positive Ausstrahlung und hat eine identitätsstützende Wirkung auf
die gesamte Persönlichkeit.
Alles
was Menschen auf dem Sterbebett bedauern, hat mit persönlichem
Lebensglück zu tun. Am häufigsten bedauern Sterbende, dass Sie ihr
Leben nicht nach ihren eigenen Wünschen, Werten und Zielen gelebt
haben, sondern zu sehr nach den Wünschen und Erwartungen anderer.
Hier
noch einmal die am häufigsten genannten Versäumnisse, die bei
dieser Untersuchung von Menschen im Sterbebett genannt wurden:
- Ich hätte meine Gefühle besser ausdrücken sollen.
- Ich hätte mich mehr um meine Freunde kümmern sollen.
- Ich wünschte ich hätte weniger gearbeitet.
- Ich wünschte, ich hätte mir mehr Freude gegönnt.
Anscheinend
ist es wohl so, dass man herausfinden muss, wofür das eigene Herz
schlägt; ohne Rücksicht auf die Forderungen von Familie und Umwelt.
Erfolg
und Glück entstehen durch Leidenschaften, die man auslebt.
Geld
allein macht, nach Aussage vieler Glücksforscher nicht
glücklich. Ab einem Pro-Kopf-Einkommen von mehr als rund 13.900 Euro
hat die Einkommenshöhe keinen entscheidenden Einfluss mehr auf das
Glücksempfinden. Nur in sehr armen Ländern sei der
Einkommenszuwachs ein maßgeblicher Überlebens- und Glücksfaktor.
Lotteriemillionäre
waren einer Studie zufolge drei Monate lang glücklicher als vorher,
dann fielen sie wieder auf ihr ursprüngliches Glücksniveau ab und
unterschieden sich nicht mehr von Nichtgewinnern. Untersuchungen
ergaben, dass Geld durch einen Lottogewinn zu Enttäuschungen führt,
da die Erfüllung materieller Wünsche weder Erleichterung noch
seelischen Frieden zur Folge hat. Noch nicht einmal das Gefühl von
Sicherheit konnte festgestellt werden. Die Angst, das gewonnene Geld
durch Inflation, Aktieneinbrüche und ähnliches zu verlieren, stellt
sich nach geraumer Zeit ein. Das alles führte bei einigen sogar zu
Depressionen.
Fortschritts-paradox
ist die Bezeichnung der Forscher für die ständige Suche nach mehr
Glück und Wohlstand. Dem Menschen fehlt die Fähigkeit Zufriedenheit
aus dem Erreichten zu ziehen. Mit zunehmenden Wohlstand steigt die
Erwartungshaltung, was die Fähigkeit Glück zu empfinden verringert.
Unser
Glück ist nur in so weit von unseren Lebensumständen abhängig, wie
es um unser Überleben geht. Sobald wir alles haben, was wir zum
reinen Überleben benötigen, haben wir alle Lebensumstände
erreicht, die für das Glücklichsein von AUSSEN erforderlich sind.
Alles weitere Glücksempfinden kann nur von innen kommen. Es ist
NICHT möglich dauerhaft glücklich zu werden indem man seine
Lebensumstände verbessert.
Menschen
erleben Glücksgefühle besonders dann, wenn sie nicht bewusst danach
streben, das bedeutet, wenn etwas überraschender Weise besser ist
als man es erwartet hat. In diesem Moment werden endogene Opioide im
Gehirn ausgeschüttet, die das Glücksgefühl erzeugen.
Es
ist nicht möglich dauerhaft glücklich zu werden, indem man seine
Lebensumstände, wie Wohnung, Job, Gehalt, Hobby, Partner, Auto usw.
verbessert. Aus neurologischen Gründen kann dieser Versuch nicht
funktionieren, da Glücksempfindungen nur dann von unseren
Lebensumständen abhängig ist, wenn es um unser Überleben geht.
Im
zweiten Teil geht es weiter mit Tätigkeiten, die unser
Glücksempfinden positiv beeinflussen.
Die
folgenden 4 Teile zu diesem Thema beinhalten, nach etwas Theorie, 4
Techniken zur Verstärkung der persönlichen Glücksempfindungen. Bis
dahin wünsche ich Ihnen eine gute Zeit.
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