Wie
man das Leid auflöst.
Benennen
Sie Ihr Leid. Ist es Liebeskummer, Heimweh, Unbeherrschtheit, Zorn,
Eifersucht oder Neid? Egal was es ist, genauer betrachtet sind es
immer Emotionen, die uns Kummer machen. Besonders die Emotionen, die
sich heimlich an unserem Wachbewusstsein vorbei schleichen und
getriggert durch einen Auslöser von Außen, aus dem Unterbewusstsein
ausbrechen und uns komplett überrollen. Am Schluss stehen wir da,
haben uns schlimmstenfalls noch unendlich blamiert und ärgern uns
darüber, dass wir uns haben ärgern lassen.
Verdrängen,
leugnen und Sätze sagen wie: „Kann man nix machen, ich bin halt
so“, sind äußerst kontraproduktiv. Seien Sie sich sicher, dass
der nächste Trigger (Auslöser) kommt, wie das Amen in der Kirche.
Sie können sich gerne 10mal sagen, dass Ihnen das beim nächsten Mal
nicht mehr passiert, aber es wird nicht funktionieren. Die
Gehirnforschung fand heraus, dass es ca. 0,3 Sekunden dauert, bis dem
Auslöser eine Handlung Ihrerseits folgt. Gesteuert wird das durch
den Ausstoß von Neurotransmittern im Gehirn. Diese Botenstoffe
stimulieren Ihr Stammhirn, das sofort eine körperliche Reaktion
hervorruft. Das alles läuft unbewusst ab, denn es sind Automatismen,
die sich im Laufe der Kindheit gebildet haben und durch Wiederholung
verstärkt wurden. Eine Reaktionszeit von 0,3 Sekunden genügt
unserem Wachbewusstsein nicht, entsprechende Gegenmaßnahmen zu
kreieren. Sie reagieren einfach – panisch, zornig, ängstlich,
traurig – wie auch immer.
Wir
müssen nun unser Unterbewusstsein dazu bekommen, diesen Automatismus
zu löschen, genauer gesagt, den Ausstoß an Neurotransmittern zu
verhindern. Das tut man dadurch, dass man seine Reaktionen
(Emotionen) anerkennt, liebt, sich selbst trotz dieser Wesensart
respektiert und dankbar annimmt und letztendlich durch die Annahme
auflöst. Wir bringen unsere Wesensart vom Schatten ins Licht – vom
Unterbewusstsein ins Wachbewusstsein – und machen sie uns so
BEWUSST. Wir leugnen nicht mehr und bekämpfen auch nichts. Wir
akzeptieren und respektieren. Wir nehmen es als Teil unseres Wesens
und unseres Lebens hin.
Die
Klopfpunkte stammen aus der chinesischen Akupunktur und sollen die
Blockaden lösen. Ob in Wahrheit nur die laut gesprochenen
Affirmationen die Wirkung hervorbringen, kann man nicht mit
Sicherheit sagen. Es ist ein Ritual, bei dem man sich mit seinem
Unterbewusstsein und besonders mit den unliebsamen Teilen desselben
befasst. Darum geht es – nicht mehr und nicht weniger.
Still
sitzen, nachdenken, fühlen und seine innersten Emotionen ergründen.
Das mag unangenehm werden, aber der Erfolg heiligt die Mittel.
Die
Übung muss für jede Emotion 21 mal, sprich 21 Tage in Folge,
gemacht werden. Da die Technik nur wenige Minuten an Zeit benötigt,
ist der Aufwand gering im Vergleich zum Nutzen.
Ich
möchte eines betonen:
Über
etwas lesen und darüber reden, bringt keinen Nutzen. Nur das
kontinuierliche Arbeiten, das Lernen durch Wiederholung bringt
Erfolg. Das behaupte nicht nur ich, sondern auch seine Heiligkeit der
Dalai Lama. Vielleicht glauben Sie ja ihm. Falls Sie seiner
Heiligkeit auch nicht glauben, dann ja vielleicht der Firma NIKE, die
da sagen: „Just do it“, was soviel heißt wie „Quatsch nicht
blöd rum – mach!“ ;-)
Geklopft
wird mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger, etwa 3 Mal pro Sekunde. Die
Thymusdrüse wird mit der leicht geschlossenen Hand geklopft.
Wir
nehmen als Beispiel
einfach mal an, dass wir mit unseren „emotionalen Ausbrüchen“
unzufrieden sind. Wenn Sie diese Übungen machen, denken Sie bitte
auch noch an eine aktuelle Situation, die zu Ihrer speziellen Emotion
passt.
Klopfpunkt
Handkante (HK):
„Ich
gebe zu, dass ich zu emotional bin.“
„Ich
ändere es jetzt.“
„Ich
befreie mich von meinen unbeherrschten Emotionen.“
[Diese
Übung funktioniert nicht nur bei unliebsamen Emotionen, sondern auch
bei Handlungen. Beispiel – angenommen Sie lügen:
„Ich
gebe zu, dass ich manchmal meinen Chef anlüge.“
„Ich
ändere es jetzt.“
„Ich
befreie mich davon meinen Chef anzulügen.“ usw.]
Klopfpunkt
Daumennagel (1):
„Ich
vergebe mir, dass ich so unbeherrscht emotional bin.“
Klopfpunkt
Zeigefingernagel (2):
„Ich
vergebe es den anderen, dass sie so unbeherrscht emotional sind.“
Klopfpunkt
Mittelfingernagel (3):
„Ich
vergebe mir, dass ich so unbeherrscht emotional bin.“
Klopfpunkt
Nagel des kleinen Fingers (4):
„Ich
vergebe es den anderen, dass sie so unbeherrscht emotional sind.“
Wenn
wir uns unbeherrschte Emotionen verzeihen, müssen wir es natürlich
den anderen auch verzeihen. Dann ärgern wir uns auch nicht mehr,
wenn man uns auf die Palme bringt mit Gefühlsausbrüchen, denn wir
wissen ja nun, wie leicht es ist, solche Dinge zu tun.
Klopfpunkt
Thymusdrüse (5) Handbreit unter dem Kehlkopf:
„Ich
bin froh, dass ich es erkannt habe.“
Klopfpunkt
Scheitelpunkt (6) höchster Punkt am Kopf:
„Ich
bin glücklich, dass es sich jetzt auflöst.“
Hier
die Klopfpunkte in der grafischen Darstellung:
Sie
dürfen diese Übung gerne auf facebook teilen, aber die
Veröffentlichung auf anderen Webseiten und in gedruckter Form ist
nicht gestattet.
Eine
ähnliche Übung, mit anderen Klopfpunkten und Affirmationen, finden
Sie in meinem Buch „Gapra-Meditation – Wege zur inneren
Freiheit“.
Ich
wünsche Ihnen viel Erfolg.
Thomas
Pfitzer
Sehr geehrter Herr Pfister, ihre Artikel sind wirklich sehr toll.
AntwortenLöschenDie Texte zum Thema Liebe begeistern mich sehr, aber auch zum Thema Lügen oder diese Anleitung zur Klopftechnik.
Danke, dass Sie dies alles hier in ihrem Blog teilen.
Ich werde nun regelmäßig hier lesen und für mein Leben lernen.
DANKE
Ich wünsche einen wunderschönen Tag,
liebe pflanzliche Grüße, miss viwi