Warum die guten Vorsätze für das neue Jahr so selten umgesetzt werden.
Grund
1: Vermeidungsmotivation
Die
meisten Entscheidungen, die wir treffen, entstehen aus der
Vermeidungs- und nicht aus der Zielmotivation heraus. Psychologen und
Hirnforscher erklären das so: In 70% aller Entscheidungen fällt es
uns leichter, Gründe zu finden etwas NICHT zu tun, als Gründe zu
finden es zu TUN.
Grund
2: Fluchtziel
Viele
Dinge, die sich ein Mensch vornimmt entstehen, weil er sich in der
jetzigen Situation unwohl fühlt. Wir wollen weg von stressigen
Umgebungen, weg von der Firma oder raus aus der Beziehung. Ein
wirkliches Ziel haben wir aber nicht. Fluchtziele führen meist zu
Situationen, die zwar anders, aber nicht wirklich besser sind.
Fluchtziele führen dazu, dass man das Erstbeste nimmt, das einem die
„Flucht“ ermöglicht. Das Erstbeste ist aber nur kurzzeitig gut
genug.
Grund
3: Abgleich mit den inneren Werten
Viele
Ziele, die sich Menschen setzen, sind gar nicht ihre eigenen Ziele.
Sie werden „eingepflanzt“ durch Freunde, Familie und Werbung. Da
wir uns zu sehr mit der Aussenwelt und zu wenig mit uns selbst
befassen, sind wir Manipulationen oft hilflos ausgeliefert und
glauben, bestimmte Dinge tun zu müssen und halten das für unsere
Ziele. Haben wir sie dann erreicht, sind wir unglücklich.
Ziele
müssen hart erarbeitet werden. Man muss viel über sich wissen und
erkennen, welchen Preis man bereit ist zu zahlen. Denn kein Ziel,
keine Veränderung gibt es umsonst. Da helfen auch keine noch so
netten Weisheitssprüche. Veränderungen, die erfolgreich sein
sollen, müssen erkämpft werden.
Ich
kann hier nur kurz die wichtigsten Punkte für die Zielerrarbeitung
und -erreichung beschreiben.
„Systeme
entwickeln sich immer in die Richtung, in welche wir die
Aufmerksamkeit lenken“ besagt ein Lehrsatz aus der Systemtheorie.
Ziele
sind solche Aufmerksamkeitspunkte. Sobald ein Ziel gesetzt ist,
beginnt das Gehirn automatisch mit dem Prozess der Zielerreichung.
Wir fokussieren uns auf ein Ziel, machen uns ein Bild davon und
stellen uns vor, wie wir dieses Ziel erreichen und wie wir uns dabei
fühlen. Das „Fühlen“ ist in Verbindung mit einem Bild besonders
wichtig, weil Emotionen sich am besten in Form von Bildern im Gehirn
speichern lassen. Verstärken kann man diese Ziel-Emotion durch eine
Visualisierung mit allen Sinnen. Das bedeutet, dass wir uns im Moment
der Zielerreichung wie in einem Film visualisieren und uns dabei
nicht nur sehen, sondern alle Sinne (Hören, Fühlen, Riechen und
Schmecken) mit einbeziehen. Man könnte sich zum Beispiel eine Feier
vorstellen und dabei den Klang der anstoßenden Sektgläser „hören“,
die Stimmen von Freunden, die zum Erfolg gratulieren, den Duft des
Bratens auf dem Buffet usw. Je deutlicher und prägnanter die
Visualisierung ausfällt, desto stärker ist die Fokussierung des
Unterbewusstseins.
Daher
ist es auch wichtig bei größeren Zielen einzelne Etappenziele
festzulegen und diese bei Erreichung gebührend zu feiern. Die Feier
und die Belohnung für den (Teil)-Erfolg, sorgt für einen weiteren
Antrieb im Unterbewusstsein. Man gewinnt bei jedem Teilsieg an
Selbstvertrauen und erkennt, besonders bei großen Zielen, dass man
voran kommt.
Etappenziele
haben auch den Vorteil, dass auftretende Schwierigkeiten leichter
behoben werden können. Man muss nur ein Etappenziel ändern oder
verschieben. Am großen Ziel ändert es nichts. Hat man keine
Etappenziele eingebaut, neigt man bei der ersten größeren Blockade
schneller dazu, das ganze Ziel sausen zu lassen.
Erfolgreiche
Sportler nutzen diese Mentaltrainingstechniken regelmäßig. Sie
visualisieren sich beim gelungenen, perfekten Ablauf ihrer Disziplin
und sehen sich danach auf dem Siegerpodest oder umgeben von Trainern
und Betreuern, die ihnen gratulieren. Die Redewendung: „Das Ziel
klar vor Augen haben“, kann man wörtlich nehmen.
Viele
verwechseln aber Wünsche mit Zielen.
Es
ist durchaus richtig, dass Menschen, die sich intensiv etwas
wünschen, das auch bekommen. Nicht umsonst waren die Bücher
„Bestellungen beim Universum“ und ähnliche Werke ein großer
Erfolg. Wenn sich Menschen intensiv etwas Wünschen und es wie oben
beschrieben visualisieren, ist das Gehirn auf dieses Ziel fokussiert
und man beginnt spezifisch die Dinge wahrzunehmen, die zur
Wunscherfüllung führen. Früher oder später wird das „Wunschziel“
erreicht.
Nur
- heißt es nicht auch: „Sei vorsichtig, was du dir wünschst, es
könnte in Erfüllung gehen?“
Bestellungen
funktionieren, weil wir unser Gehirn, sprich Unterbewusstsein, durch
Visualisierung des Zielergebnisses auf genau dieses Ziel
programmieren. Wir fokussieren uns auf eine bestimmte Sache und sehen
dadurch nur noch Dinge, die uns auf dem Weg zum Ziel halten. Im
negativen Sinne funktioniert das natürlich auch bestens. Negative
Glaubenssätze werden dadurch verstärkt, weil unser Verhalten
unbewusst die Glaubenssätze beweisen will. Diese
Self-Fullfilling-Prophecy ist lange bekannt und wird in alten magischen
Ritualen ebenso genutzt, wie in der modernen Psychologie. Das Problem
bei diesen Spielchen mit der "positiven Fokussierung" ist
der, dass scheinbar niemand auf die Idee gekommen ist, dass ALLES
SEINEN PREIS hat. Verlange ich an einer Stelle viel, werde ich an
anderer Stelle dafür etwas hergeben müssen. Ich kann nicht immer
nur fordern. Kluge und sinnvolle Ziele müssen richtig erarbeitet und
die Folgen analysiert werden. Ich muss mir klar sein, was es für
Folgen für meine Gesundheit, Familie, Umwelt, Natur, Freunde usw.
haben wird - und ob ich bereit bin den Preis (Einsamkeit, viel
Arbeit, Neid anderer usw.) zu zahlen.
Viele
Menschen erreichen tolle Ziele und sind trotzdem tot-unglücklich
Warum gibt es wohl so viele Stars die Drogen, Tabletten und Alkohol
konsumieren oder sich das Leben nehmen? Wir sind fassungslos, wenn
wir erfahren, dass sich ein Mensch, der (angeblich) alles erreicht
hat, was man sich nur Wünschen kann, den Freitod gewählt hat oder
sich langsam aber sicher selbst gesundheitlich ruiniert. Diese
Menschen haben ihre großen Wünsche umgesetzt, ohne sich des Preises
bewusst zu sein. Sie hätten vielleicht ein anderes Ziel gewählt,
wenn sie ihr Ziel vorab richtig analysiert hätten.
Ein
gutes Ziel ist etwas, was ich zuerst mit meinen inneren "Werten"
abgleichen muss. Werte sind zB: Gesundheit, Familie, Treue,
Ehrlichkeit und viele mehr. Monetäre Ziele fallen da ganz schnell
durch, weil "innere Werte" nichts mit Geld zu tun haben.
Werte
üben in unserem Unterbewusstsein immer mehr Macht aus als das Ziel.
Passt also ein Ziel nicht zu meinen inneren Werten, werde ich es
entweder nicht erreichen, weil mein Unterbewusstsein blockiert, oder
ich erreiche es und bin unglücklich, weil der Preis zu hoch war. Das
allein ist der Grund, warum Bestellungen beim Universum nicht
wirklich sinnvoll sind. Sie sind einfach zu wenig durchdacht.
Wie
finde ich mein ökologisches, sinnvolles Ziel?
Ziele
werden geplant, Hindernisse analysiert und Möglichkeiten der
Beseitigung erarbeitet. Nötige Ressourcen werden aufgelistet,
fehlende Ressourcen beschafft oder erarbeitet.
Die
intensive Beschäftigung mit dem Ziel und das Erkennen von
Hindernissen und möglichen Folgen für uns und andere, ist der
eigentliche Unterschied zwischen Ziel und Wunsch.
Die
Erarbeitung eines sinnvollen und erreichbaren Ziels, das uns nicht
mehr kostet, als uns lieb ist, ist ein gutes Stück Arbeit. Es müssen
nicht nur zuerst die Werte erkannt werden, sondern auch die
Universalgesetze (Gesetz der Anziehung und Gesetz der Polarität)
müssen verstanden werden. Bloßes Wünschen und Hoffen ist zu wenig.
Praxis für Leistungscoaching und
Mentaltraining
Thomas Pfitzer
Uhlandstr. 8
67069 Ludwigshafen
0621 592 48 92
www.wingwave-rhein-neckar.de
coach@wingwave-rhein-neckar.de
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