Konfliktpartner besser verstehen und eigenes Verhalten anpassen
Diese
Übung hilft Ihnen Ihre Konfliktpartner besser zu verstehen. Sie
lernen mit dieser Technik kleine Feinheiten in Mimik, Gestik und
Wortwahl besser einzuschätzen. Dadurch können Missverständnisse
aufgedeckt und eigene, unklare Verhaltensweisen erkannt werden.
Welcher
Person bringen Sie uneingeschränktes Vertrauen entgegen? Auf wessen
Meinung würden Sie sich zu jeder Zeit verlassen? Wählen Sie eine
Person aus. Es kann auch ein bereits verstorbener Mensch sein oder
eine Person, der Sie nie begegnet sind. Von Jesus über Plato, bis
hin zu Ihrem Universitätsprofessor, ist jede Person möglich. Nennen
wir diesen Menschen Mediator. Der Mediator ist in unserem Fall
gleichzusetzen mit einem unparteiischen, neutralen Schlichter bzw.
Beobachter.
Beginnen
Sie in Ihrer Meditation sich die Situation vorzustellen, zu der Sie
gerne nähere Informationen hätten. Dabei bleiben Sie ganz bewusst
zu Beginn in sich, dh. Sie beobachten Ihren Gegenüber. Versuchen Sie
seine Körperhaltung und seine Mimik zu erkennen und zu analysieren.
Was
strahlt er aus?
Wie
fühlen Sie sich dabei?
Analysieren
Sie Wortwahl und Tonfall. Hören Sie die Worte Ihres Gegenüber.
War
es genau das, was er aussagen wollte?
Erkennen
Sie Diskrepanzen zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation bei
Ihrem Gesprächspartner?
Als
nächstes wechseln Sie die Position. Übernehmen Sie die Rolle Ihres
Konfliktpartners. Versetzen Sie sich ganz in seine Situation. Stellen
Sie sich vor, Sie wären er. Sie werden erstaunt sein wie einfach das
ist.
Sie
sehen jetzt in Ihrer Meditation sich selbst vor sich. Sie sind im
Körper des Gesprächspartners und beobachten nun die Mimik und
Körperhaltung, die Sie selbst während des Gesprächs eingenommen
hatten. Stellen Sie sich jetzt die gleichen Fragen, wie vor dem
Perspektivenwechsel.
Lassen
Sie sich Zeit und nehmen Sie die Eindrücke in Ruhe in sich auf.
Bei
der nächsten Positionsänderung, versetzen Sie sich in die Person
des Mediators. Übernehmen Sie ganz die Rolle des neutralen
Beobachters und lassen Sie den Film nun aus dieser Perspektive
ablaufen. Beobachten Sie beide Kontrahenten und lassen Sie Worte,
Tonfall, Gestik und Mimik auf Sich wirken.
In
dieser neutralen, fast schon allwissenden Position haben Sie den
vollen Überblick und erkennen die Fehler, die von beiden
Kontrahenten gemacht wurden. Finden Sie die Veränderungen des
Verhaltens bei sich, die nötig gewesen wären um die Eskalation zu
vermeiden.
Visualisieren
Sie aus der Position des Mediators bei sich selbst ein neues
Verhalten und beobachten Sie die Veränderung bei Ihrem
Gesprächspartner. Verändern Sie Ihr Verhalten so lange, bis Sie mit
dem daraus resultierenden Ergebnis bzw. Ablauf des Gespräches
zufrieden sind. Sie haben jetzt, ähnlich einem Regisseur, dem
Schauspieler (also Ihnen) solange Anweisungen gegeben, bis Ihr
Verhalten hollywoodreif war.
Wechseln
Sie jetzt erneut die Position und nehmen wieder Ihr eigenes
visualisiertes Ich ein. Wie gefallen Ihnen die Veränderungen an
Ihrer Ausstrahlung, die erwirkt wurden durch eine veränderte
Körperhaltung, verbesserte Sprache und angemessene Mimik? Sind Sie
damit einverstanden und erkennen Sie die daraus entstehenden besseren
Resultate als nützlich an?
Dann
betrachten Sie noch einmal die veränderte Situation aus den Augen
Ihres Konfliktpartners. Hat auch er einen Gewinn aus dieser
Veränderung?
Achten
Sie darauf, dass beide beteiligten Personen gewinnen. Es nützt
nichts, sich so zu verändern, dass Sie als alleiniger Sieger aus dem
Gespräch hervor gehen. Nur wenn Ihr neues Verhalten zu einem Vorteil
für beide Seiten führt, ist Ihr Verhalten nutzbringend und führt
beim nächsten Aufeinandertreffen zur Deeskalation.
Wechseln
Sie noch einmal die Position und gehen Sie erneut ins Ich. Stellen
Sie sich jetzt ein neues, positiv verlaufendes Gespräch vor.
Genießen Sie den harmonischen und erfolgreichen Verlauf und freuen
Sie sich auf das kommende, stressfreie Zusammentreffen.
Sie
haben soeben nicht nur Ihren Gesprächspartner besser kennen gelernt,
sondern gleich noch ein neues Verhalten, eine neue Persönlichkeit in
sich integriert.
Eventuell
muss diese Übung mehrfach wiederholt werden (21 Tage, täglich
einmal), damit sich das neue Verhaltensmuster im Unterbewusstsein
festsetzt.