Blogs zum Themengebiet Persönlichkeitsentwicklung, Meditation, Huna, Stress, Burnout, Prüfungsangst, Kommunikationsangst, Gehirnforschung, EMDR, Wingwave, Psychologie, NLP, Glücksforschung usw.
Dienstag, 26. März 2013
Sonntag, 17. März 2013
Dienstag, 12. März 2013
Manipulation und Lüge erkennen - Teil 2
Wie
einfach es ist Menschen zu manipulieren.
Über
die Kunst der Manipulation oder die Allgegenwärtigkeit der Lüge.
Teil
2
Hier
ein paar einfache Regeln für den Verkauf und die Manipulation. Die
Einsatzgebiete sind vielfältig. Auch die Beispiele zum Stichwort
„Gewinn und Verlust“ sind nicht nur auf den Verkauf und das Thema
Geld beschränkt. Man wendet diese Techniken auch in der Politik und
bei zwischenmenschlichen Beeinflussungen an. Schließlich kann auch
mit Liebe, Zuwendung usw. spekuliert oder belohnt und mit deren
Entzug gedroht werden.
Regeln
der Manipulation:
- Signalisieren, dass man die Person mit der man verhandelt, schätzt. So kommt die Person nicht so schnell auf den Gedanken, dass sie über den Tisch gezogen werden soll.
- Geschenke erzeugen Schuldgefühle. Wer Schuldgefühle hat, zahlt später mehr als nötig. Erst schenkt man Ihnen etwas – dann fragt man nach einer Spende, die den Wert des Geschenks oft weit übertrifft.
- Good Cop – Bad Cop. Der Good Cop (der nette Verhandlungspartner) erzeugt beim Gesprächspartner das Gefühl der Dankbarkeit. Der Bad Cop verlässt den Raum und der dankbare Gesprächspartner willigt schneller in das Angebot ein.
- Kontext verändern. Wenn etwas zu teuer erscheint, fragt man den Kunden: „Verglichen womit?“ Da es immer eine teurere oder schlimmere Variante gibt, relativiert sich der hohe Preis.
- Ein Euro ist ein Euro. Wenn Sie einen Fernseher für 998 Euro kaufen wollen und in einem anderen Geschäft kostet er 986 Euro, sind Sie eher nicht bereit durch die halbe Stadt zu fahren wegen 12 Euro. Kaufen Sie einen Taschenrechner für 24 Euro und erfahren, dass er woanders 12 Euro kostet, wären Sie bereit die Fahrt auf sich zu nehmen. Das ist irrational. 12 Euro sind 12 Euro. Der Verkäufer des teuren Artikels hat es leichter Ihnen mehr Geld abzunehmen.
- Probleme relativieren. Denken Sie immer daran, dass jedes Problem relativ ist. Wenn der Manipulator es schafft Ihnen die Relativität deutlich zu machen, haben Sie schon verloren. Es lässt sich immer eine schlechtere Position darstellen, was dazu führt, dass Sie dankbar sind, dass es nicht SO schlimm gekommen ist. Wenn Sie 35 Euro Strafgebühr in der Videothek bezahlen müssen, sind Sie zu recht stinke sauer auf Ihren Filius. Bekommen Sie eine Steuernachforderung von NUR 350 Euro, sind Sie überglücklich, dass es nur so wenig ist – was sind da schon 35 Euro für die Videothek? Alles ist relativ, aber die 35 Euro Mahngebühr wegen Schusseligkeit, zahlen Sie trotzdem.
- Gewinne und Geschenke aufteilen in mehrere Portionen. Da jedes, noch so kleine Geschenk und jeder unerwartete Gewinn glücklich macht, gehen Firmen dazu über, Gewinne und Geschenke zu splitten. Lieber 2 kleine Gewinne, als einen großen Gewinn. Die 2 kleinen Geschenke machen uns zwei Mal glücklich und bleiben so länger in unserem Gedächtnis. Der Werbeeffekt ist größer.
- Rückvergütung statt Rabatt. Ein immer häufiger auftretender Trick, ist die nachträgliche Zusendung eines Schecks nach dem Kauf. Dieser wird von uns als Gewinn wahrgenommen und erzeugt in unserem Gehirn ein Glücksgefühl. Ein Rabatt hingegen ist für unser Gehirn nur die Verringerung eines Preises, der vielleicht immer noch zu hoch ist.
- Verluste zusammenfassen. Es werden keine Einzelposten berechnet, sondern nur ein Gesamtpreis. Das ist für uns weniger schlimm, als die Auflistung vieler kleiner Verluste.
- Risikogeschäfte. Kommt die Sprache auf mögliche Verluste, argumentiert man immer mit der Risikobereitschaft, die ja angeblich das Rezept der Reichen und Erfolgreichen ist. Mögliche Gewinne verkauft man am besten, in dem man an das Sicherheitsbedürfnis des Menschen appelliert.
- Artikel 30 Tage zur Probe. Da wir Menschen ungern etwas zurück geben, was sich schon in unserem Besitz befindet, ist es ein netter Verkaufstrick, dem bankrotten Kunden den Artikel mitzugeben und ihn später zahlen zu lassen. Wenn wir etwas zurück geben müssen, empfinden wir das als Verlust. Wir zahlen dann lieber.
- Zahlen Sie mit Ihrem Weihnachtsgeld. Das Geld, das Sie in der Tasche haben, geben Sie ungern her. Das Geld, das Sie erst im Dezember erhalten werden, geben Sie bereitwilliger aus.
- Bargeldloser Zahlungsverkehr. Das die Plastikkarte dazu verführt, Geld auszugeben, das man eigentlich nicht hat, muss nicht noch erklärt werden, oder?
- Rabatt-Trick. Man muss nur einen überhöhten Preis auf ein Schild schreiben, diesen durchstreichen und den regulären Preis (Wert?) darunter setzen, um seine größten Ladenhüter schnell los zu werden. Witziger weise halten sich die Käufer an den Wühltischen alle für Super-Schnäppchenjäger. Selbst wenn es wirklich reduzierte Ware ist: Es gibt immer einen Grund, etwas billiger zu verkaufen als zuvor...
- Preis hoch ansetzen. Das kennen wir vom Flohmarkt – hoch anfangen und sich dann herunter handeln lassen. Beim ansetzen des Preises ist aber eine Sache wichtig: Wenn Sie den Referenzpunkt des Kunden überschreiten, ist er weg. Das gilt für alle Forderungen – auch in politischen Verhandlungen und in Beziehungen. Wird die Schmerzgrenze überschritten, gibt es selten noch eine Verhandlung. Das treffsichere Auffinden des Referenzpunkts ist deshalb auch wichtig, weil Nachforderungen ein KO-Kriterium darstellen. Wenn Sie nach abgeschlossener Verhandlung noch etwas nachfordern, gibt es keinen Abschluss mehr. Gute Verkäufer sind die, die den Referenzpunkt (die Schmerzgrenze) des Kunden am genauesten finden.
- Wahlmöglichkeiten minimieren. Versuche haben gezeigt, dass zu viel Auswahl verwirrt und zu Entscheidungsunfähigkeit führt. Wenn Sie also wollen, dass sich Ihre Freundin schnell entscheidet, legen Sie Ihr nicht den kompletten Katalog hin, sondern nur die 2 Seiten mit den Schuhen, die Ihnen gefallen.
- Knappheitsprinzip. Wir wollen das, was schwer zu haben ist. Wenn man uns vorgaukelt, dass etwas rar und selten oder schwer zu kriegen ist, zahlen wir gerne mehr.
- Teuer zuerst. Wenn Sie einen Laden betreten, ist es meist so, dass die teuren Produkte zuerst kommen, damit Sie später erleichtert sind, eine preiswertere Alternative gefunden zu haben. Sie kaufen dann schneller. Im sozialen Umgang funktioniert es ähnlich. Erzählen Sie das Schlimme zuerst und besänftigen Sie dann mit den guten Nachrichten.
- Masse bringt Masse. Der Mensch ist leider fehlerhaft programmiert, was dieses Prinzip beweist. Da, wo viele Menschen in der Schlange stehen, stellen sich noch mehr dazu. Wir glauben, dass Dinge, die bei vielen beliebt sind, besonders gut sein müssen. Leider ist das Gegenteil der Fall. Das, was die Masse bevorzugt, hat selten Qualität, da die Mehrzahl der Menschen nicht optimal informiert ist. Die Massenmedien bewerben nicht das beste Produkt, sondern das, wofür das größte Werbebudget zur Verfügung gestellt wurde.
- Masse ist doof. Nicht umsonst gilt unter Sozialpsychologen: „Je größer die Menschenmenge, desto geringer die Durchschnittsintelligenz.“ Auch Hypnotiseure wissen, dass eine große Menschenmenge leichter zu manipulieren ist, als eine kleine Gruppe. Alle Diktatoren und Bierzeltprediger machen sich das bei Massenveranstaltungen zu Nutze. Wieso funktioniert das Doofe-Masse-Prinzip?1. Die Intelligenten trauen sich nicht in einer Gruppe von stupiden Ja-Sagern zu widersprechen.2. Bei dem Gegröle um sie herum, würde sie sowieso niemand verstehen.3. Wenn Hunderte um Sie herum sitzen, die alle „ist ja toll“ rufen, werden Sie irgendwann an sich selbst und Ihrer Meinung zweifeln und lieber den Mund halten.
- Hot Buttons. Dieser Begriff stammt wahrscheinlich aus der Werbebranche – von den Meistern der Verführung und der Unterschlagung wichtiger Informationen. Mit Hot Buttons sind einfach nur Worte gemeint, die sich in Studien von Psychologen als „verkaufsfördernd“ herauskristallisiert haben. Fast schon erschreckend ist die Tatsache, dass allein das Wort „weil“ schon ein Verkaufsargument darstellt. Man hat nachgewiesen, dass dieses Wort allein schon als Beweis fungiert. Was nach dem Wort an Argumentationen aufgelistet wird, ist zweitrangig. Die meisten Menschen hören da schon nicht mehr richtig zu! Sie wissen hinterher nur noch, dass ein Beweis geliefert wurde, da es ja mit „weil...“ weiterging.Weitere Möglichkeiten Beweise zu liefern, wo keine sind oder Ihre Kritikfähigkeit mit nur einem Wort außer Kraft zu setzen, sind:Professoren, wissenschaftliche Untersuchungen, Studien, neu, schnell, leicht, verbessert, Rezeptur, erstaunlich, effektiv...
Weitere
Meister der Manipulation - Sekten
Wie
funktionieren eigentlich Sekten? Wie kann es passieren, dass
intelligente Menschen immer tiefer in den Strudel einer restriktiv
agierenden Gemeinschaft geraten und sich kaum noch daraus befreien
können?
Man
hat dazu ehemalige Sektenmitglieder befragt und die Vorgehensweisen
und psychologischen Tricks analysiert. Teile dieser Methoden werden
Sie wiedererkennen, da auch sie fester Bestandteil unserer eigenen
Manipulationstechniken geworden sind.
1.
Geborgenheit vermitteln. Die Gefahr, an eine Sekte zu geraten, hat
man meist nur wenn man einsam ist und Probleme hat. Sekten stellen
sich immer als große Familie von Gleichgesinnten und Helfern dar.
(Sexuelle Übergriffe am Arbeitsplatz geschehen auch häufig dann,
wenn der Täter am Opfer einen emotional schwachen Moment erkennt)
2.
Langsam steigern. Die Überzeugung für eine Sache geht nicht vom
Führer aus, sondern von den bereits gewonnenen Mitgliedern, die den
Neuling freundlich und behutsam einführen.
3.
Geringer Druck und geringe Information. Zu Beginn wird niemand
gezwungen wieder zu kommen, denn Rückzug der Gruppe erzeugt beim
Menschen den Wunsch nach Annäherung an die Gruppe. Geringe
Information erzeugt zudem Neugierde.
4.
Illusion der Wahl erzeugen. Der Neuling glaubt fest daran eine Wahl
zu haben. Er glaubt an seinen freien Willen und seine
Entscheidungsfähigkeit, die nur langsam und schleichend verringert
wird.
5.
Wenig Belohnung. Die Gehirnforschung hat auch bei Kindern bereits
festgestellt, dass Belohnung für gute Noten oder ein gemaltes Bild
kontraproduktiv ist. Was das Kind freiwillig tut, macht ihm Spaß und
es tut es wieder. Belohne ich, mache ich ein Geschäft oder einen Job
daraus, was den Spaß verringert. Deshalb wird auch in Sekten wenig
belohnt – es soll Spaß machen z.B. für den Verein zu sammeln usw.
6.
Schuldgefühle aufbauen. Sekten haben erstaunlich wenig Gesetze und
Regeln. Mit der Erzeugung von Schuldgefühlen und Scham den anderen
Mitgliedern oder dem Anführer gegenüber, hat man eine leichtere
Methode der Kontrolle und Führung.
7.
Bestrafung durch die Gruppe. Der Führer veranlasst bei
Zuwiderhandlungen eine Bestrafung durch die Gruppe, indem er
insgeheim einen aus der Gruppe dazu bringt, eine Bestrafung zu
fordern. Der Führer hält sich hierbei total im Hintergrund und
tritt nach der Bestrafung als verständnisvoller Vater auf. So bleibt
er immer in der Position des „Guten“. Das „Böse“ wurde durch
die Gruppe veranlasst.
8.
Rechtfertigung. Irgendwann durchläuft jedes Mitglied einmal die
Zeit, indem Zweifel am eigenen Handeln aufkommen. Meistens ist es
dann aber bereits zu spät, denn ein typisch menschliches Verhalten
hat zu diesem Zeitpunkt bereits die Oberhand gewonnen:
Erkennt
ein Mensch eine Dissonanz zwischen seinem Denken und seinem Handeln,
entscheidet er sich instinktiv dafür, Argumente und Rechtfertigungen
FÜR sein Handeln zu suchen, anstatt sein Handeln seinem Denken
anzupassen. Es wird krampfhaft nach Ausreden und Beweisen gesucht –
und wie wir wissen – wer sucht, der findet.
9.
Persönlichkeitsveränderung. Mag es zu Beginn noch eine Rolle
gewesen sein, die man spielte, so wird man mit der Zeit zu dieser
Rolle. Irgendwann ist es keine Rolle mehr, sondern die eigene
Persönlichkeit.
10.
Dissonanz erzeugt Beweise. Je tiefer man in eine Sekte gerät, desto
größer wird der Widerstand, der einem von Außen (Familie,
Freundeskreis, Arbeitskollegen) entgegenschlägt. Alle sprechen
abfällig über die Mitgliedschaft in dieser Gruppierung und man
steht irgendwann allein da. Je dümmer man dasteht, desto größer
die Dissonanz zum eigenen Handeln. Je größer die Dissonanz, wie
bereits im Punkt 8 erwähnt, desto größer der Druck zu beweisen,
dass man Recht hat.
Dieses
Verhalten beschränkt sich aber beileibe nicht nur auf Sekten. Immer
wenn Menschen für ihr Verhalten oder ihre Entscheidungen angefeindet
werden, erzeugt dieser Druck ein noch größeres Festhalten an eben
diesen Fehlentscheidungen. Es werden dann die absurdesten
Argumentationsketten erzeugt, nur um keine Fehlentscheidung zugeben
zu müssen.
Niemand
ist vor Manipulation sicher, denn oftmals erfolgt sie schleichend.
Niemand
dürfte von sich behaupten, die ein oder andere Technik nicht schon
selbst angewendet zu haben – es ist nur allzu menschlich und
verlockend.
Warum
das funktioniert?
Es
funktioniert so effektiv, weil nach einem wissenschaftlichen, durch
zahlreiche Studien erwiesenen Prinzip, der Mensch verbesserte und
neue Systeme bevorzugt konsolidiert.
Äh?
Ja, genau...
Wie
Sie sehen, geht auch die zweite Runde Bullshit-Bingo an mich. Seien
Sie wachsam! ;-)
Thomas
Pfitzer
Praxis
für Leistungscoaching und Mentaltraining
Uhlandstr.
8
67069
Ludwigshafen
Tel.:
0176 96 255 796 oder 0621 592 48 92
coach@wingwave-rhein-neckar.de
Samstag, 9. März 2013
Montag, 4. März 2013
Manipulation und Lügen erkennen - Teil 1
Wie
einfach es ist Menschen zu manipulieren.
Über
die Kunst der Manipulation oder die Allgegenwärtigkeit der Lüge.
Teil
1
Die
Fähigkeit der Lüge und der Manipulation ist im Menschen so tief
verwurzelt, dass es bereits zum Automatismus geworden ist. Wir sind
ständig von diesen Techniken und Tricks umgeben, sodass sich die
Täuschung schon als Normalität etabliert hat. Da es für uns
gewohnte Verhaltensweisen und Techniken sind, erkennen wir sie nicht
mehr als manipulativ und werden so leicht zum Opfer.
Eine
Studie bei 3-jährigen hat ergeben, dass sich die lieben Kleinen sehr
unterschiedlich verhalten, je nach dem, ob sie sich beobachtet fühlen
oder nicht. War ein Erwachsener im Raum, waren die Kinder gerne
bereit ihre Spielsachen mit anderen Kindern zu teilen. Wussten die
Kinder nicht, dass sie beobachtet wurden, war es ganz schnell vorbei
mit der Harmonie und die Kinder ließen plötzlich niemanden mehr an
ihr Spielzeug ran. Die Kunst der Manipulation und die Fähigkeit
etwas darzustellen, was nicht der Wahrheit entspricht, d.h. die
Vortäuschung einer positiven Charaktereigenschaft, beherrschen
bereits Kleinkinder.
Eine
Fähigkeit, die wir bereits als Kinder beherrschen, wird zwangsläufig
zur Normalität und wir werden selbst zum Opfer dieser Norm, da wir
nicht mehr sensibilisiert sind für die Lüge und die Täuschung.
Nicht
nur Sekten machen sich das zu Nutze. Auch im Verkauf, in
Firmenhierarchien und in der Politik, sind wir, ohne das Wissen über
die Methoden und Abläufe, mehr oder weniger hilflos.
Die
wichtigsten Techniken der Manipulation möchte ich Ihnen kurz
aufzeigen. Sollten Sie sich dabei als Opfer oder auch Täter
wiedererkennen, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Wie gesagt, es
ist bereits zur Normalität geworden. Nutzen Sie das Wissen, um sich
in Zukunft zu schützen.
Die
drei starken Charakteren.
Es
gibt drei Charakterzüge, auf die wir besonders positiv reagieren.
Hat man uns glaubhaft gemacht, dass unser Gegenüber über diese
Fähigkeiten verfügt, sind wir bereit alles zu glauben, was uns
diese Person erzählt.
Autorität
Mit
Autorität positioniert sich eine Person im sozialen Gefüge. Oft
nutzt man hierzu eine Institution, einen Titel, einen Beruf oder auch
Kleidung und Statussymbole. Andere Menschen sind dann leichter bereit
ihr Denken und Handeln nach
dieser autoritären Person zu richten. Schüler vertrauen Lehrern,
Mitarbeiter vertrauen Vorgesetzten, Jung-Verkäufer vertrauen dem
Porsche des „Alten Hasen“ und Gemeindemitglieder ihren Pfarrern.
Hilfreich
für den Aufbau von Autorität ist die Darstellung von Charisma,
Entschlusskraft, Kompetenz
oder das Einfordern von Traditionen.
Am
einfachsten ist es, Kompetenz vorzutäuschen, oder überprüfen Sie
alle Aussagen anderer Menschen durch eine stundenlange Recherche im
Internet?
Diese
Faulheit macht sich der Betrüger zu nutze. Er schwätzt ein wenig
klug daher, lässt ein paar Fremdwörter einfließen und kann sich
gewiss sein, dass niemand sich traut deren Bedeutung zu hinterfragen.
Man will ja nicht als Dummkopf dastehen. In Fachkreisen nennt man das
„Bullshit-Bingo“ – das aneinanderreihen von hohlen Phrasen.
Beispiele gefällig?
- Heisenberg'sche Unschärferelation
- Quantenphysikalisch bewiesen
- Shareholder Value
- Key Performance Indicator
- Proaktiv
- Konsolidierung
- Mutmaßliche Extremisten
- Think outside the box
- Total Cost of Ownership
- Best Practice Prozesse (besonders dämlich, da hier in einer Phrase gleich zwei Sprachen verbraten werden)
Wenn
Sie einen Redner das oder ähnliches sagen hören, können Sie
getrost ein Nickerchen machen. Er hat keinen blassen Schimmer wovon
er schwadroniert (auch ein schönes Wort ;-)
Ehrlichkeit
Die
Bedeutung der Ehrlichkeit hat sich in den letzten Jahrzehnten
gewandelt. Ging es früher darum die Wahrheit zu sagen und nicht zu
lügen, gilt heute als ehrlich, wer zu sich selbst steht und in Bezug
auf seine Charaktereigenschaften nichts beschönigt.
Es
ist völlig utopisch, nicht lügen zu wollen. Bereits die Begrüßung
„Hallo, wie geht es dir“, ist genau genommen bereits eine Lüge,
da wir in den seltensten Fällen wirklich wissen wollen, wie es dem
anderen geht. Prüfen Sie es. Beantworten Sie das nächste Mal diese
Frage mit: „Es geht mir schlecht. Ich habe jede Menge Probleme.“
Beobachten Sie dabei, wie Ihrem Gegenüber die Gesichtszüge
entgleisen und er befürchtet, sich jetzt Ihre Lebensgeschichte
anhören zu müssen. Eine Lüge ist oft auch die standardisierte
Floskel: „Du siehst gut aus.“ Wie oft sagen Sie das, ohne es
wirklich zu meinen? Unsere Kommunikation ist geprägt von
Übertreibungen, nicht so gemeinten Nettigkeiten und Notlügen. Auch
das Weglassen einer Wahrheit oder Information ist bereits eine Lüge.
Kein
Wunder also, dass man den Begriff der Ehrlichkeit jetzt eher mit „zu
sich selbst stehen und negative Eigenschaften anerkennen“
gleichsetzt. Das birgt aber ungeahnte Gefahren in sich:
Es
wird jetzt sehr einfach Ihnen weiszumachen, dass ich ehrlich bin. Ich
muss nur eine belanglose negative Charaktereigenschaft eingestehen
und schon sind Sie bereit mir zu vertrauen. „Wer so ehrlich und
offen ist, dass er seine Schwächen zugibt, der wird mir auch kein
überteuertes Produkt verkaufen“ – wenn das Ihr Glaubenssatz ist,
haben Sie ein Problem.
Sympathie
Wie
erzeugen Profis Sympathie?
Regel
Nr. 1:
Blickkontakt
aufrecht erhalten ohne zu starren und ein Lächeln aufsetzen. Das
vermittelt Offenheit.
Regel
Nr. 2:
Aufmerksamkeit
signalisieren und die Körpersprache des Gegenüber dezent
übernehmen. Das wird vom Gesprächspartner verstanden als: „Ich
bin wie du und hör' dir zu.“
Regel
Nr. 3:
Den
Gesprächspartner regelmäßig mit Namen ansprechen. Wir lieben es,
unseren Namen zu hören.
Regel
Nr. 4:
Immer
eine ehrliche Meinung abgeben. (Siehe Abschnitt „Ehrlichkeit“)
Regel
Nr. 5:
Höflich
und freundlich erscheinen. Getränke anbieten, small-talk machen und
dadurch die Spannung und Nervosität aus der Situation nehmen.
Regel Nr. 6:
Empathie,
sprich Mitgefühl aufbringen. Die Fähigkeit sich in die Situation
und Emotion eines anderen hineinversetzen zu können baut Vertrauen
auf.
Regel
Nr. 7:
Gemeinsamkeiten
suchen. Gemeinsame Interessen und Hobbys entdecken und dadurch
ebenfalls Vertrauen aufbauen. Das können offensichtliche und banale
Dinge sein, wie Autos, Kinder, Familie usw.
Sehr
wahrscheinlich sind Sie bereits mitten im Kopfkino. Der Termin mit
einem Geldanlageberater erscheint vor Ihrem geistigen Auge, das
Gespräch mit Ihrem Chef, die letzte Teamsitzung und der nette
Verkäufer vom Autohaus tummeln sich jetzt bereits im Oberstübchen.
Analysieren Sie diese Abläufe und erkennen Sie die Muster, damit Sie
beim nächsten Mal gewappnet sind.
- Wie leicht vertraue ich den drei Kräften Autorität, Ehrlichkeit und Sympathie?
- Ist es einfach, mir diese Eigenschaften vorzuspielen?
Falls
Sie sich jetzt fragen, warum dieser Artikel in mehrere Teile
gesplittet ist und ich ihn nicht zu Ende geschrieben habe, so lautet
die Antwort:
„Weil
eine
Emission energiereicher Strahlungsquanten seitens des Zentralgestirns
des Solarsystems sich exterritorial manifestiert.“
(Weil
draußen die Sonne scheint)
Wie
Sie sehen, geht die erste Runde Bullshit-Bingo an mich. Seien
Sie wachsam! ;-)
Thomas
Pfitzer
Praxis
für Leistungscoaching und Mentaltraining
Uhlandstr.
8
67069
Ludwigshafen
Tel.:
0176 96 255 796 oder 0621 592 48 92
Sonntag, 3. März 2013
Abonnieren
Posts (Atom)